Cannabis Operationen Anästhesie

Cannabis nach Operationen kann sich lohnen, aber grundsätzlich sollte bei Narkose und Anästhesie der Arzt über den Hanf Konsum informiert sein (Bild von Sasin Tipchai auf Pixabay).

Wer gerne kifft und eine OP vor sich hat, der muss dem zuständigen Anästhesisten unbedingt über den eigenen Gras Konsum informieren. Die allgemein verwendeten Substanzen zur Betäubung und Narkose können nämlich durch THC im Organismus abgeschwächt werden und es gab schon Fälle, da wachten Hanf Fans plötzlich während eines Eingriffs auf! Solcherlei lässt sich mit der richtigen Dosierung natürlich vermeiden, aber längst nicht alle informieren ehrlich und offen über die Einnahme von Marihuana. Doch wie steht es eigentlich generell um Cannabis nach Operationen und welche Besonderheiten hat gerade auch therapeutisch konsumierter Medizinalhanf auf eine Anästhesie? Das Thema wird hierzulande sträflich vernachlässigt wie so vieles, wenn ausgerechnet die drei Affen in der Regierung sitzen. Es gibt jedoch eine ganze Reihe von Faktoren rund um Kiffen und den OP-Saal, die wollen wir uns zur Sicherheit mal ein wenig genauer anschauen.

Was geschieht bei der Anästhesie und wie funktioniert die Betäubung bei Hanf im Blut?

Im Prinzip ist das Aufbereiten einer anästhetischen Mixtur ein medizinischer Eingriff, der Patienten ruhigstellen soll für entsprechende Untersuchungen und Operationen. Den Körper entspannen steht im Fokus für die zuständigen Fachmediziner und es gibt insgesamt drei Ansätze oder Verfahren, die dabei eine Rolle spielen können:

  • lokale Betäubung, bei der Patienten bei Bewusstsein bleiben und lediglich der Bereich um den Eingriff oder Check mit anästhetischen Mitteln behandelt wird,
  • regionale Betäubung mit einer größeren Fläche und
  • Vollnarkose, bei der Patienten in der Regel vollständig sediert sind.

Injektionen oder das Inhalieren vom abgestimmten Gasgemisch sind hier Standard und natürlich gibt’s für die beiden erstgenannten Methoden auch Salben, Cremes und topikale Lotionen zum auf die Haut schmieren. Interessanterweise ist noch nicht ganz verstanden, wie die Neuronen und deren Interaktionen durch die Betäubung ruhiggestellt werden und die Spezialisten müssen im Vorfeld nicht nur über einen möglichen Cannabis Konsum informiert sein. Funktionen von Lunge und Herz werden gecheckt und gerade bei der Vollnarkose alle potentiellen Risiken wie eben auch das THC unter die Lupe genommen.

Anästhetika interagieren mit unserem Endocannabinoid-System!

Für Propofol etwa, die berüchtigte „Milch“, an der einst Michael Jackson zugrunde ging, steht nachweislich im Wechselspiel mit dem System, das zugleich durch Cannabinoide aus der Hanfpflanze und somit beim Kiffen stimuliert wird. Es gibt hier übrigens schon Studien, die suchen eine Option zur natürlichen Betäubung unter Berücksichtigung vom Marihuana, wenn auch bis dato ohne konkret hilfreiches Ergebnis für den Operationssaal.

Vor einer OP mit dem Kiffen aufhören: Unbedingt nötig ist das keineswegs, aber wer den Joint mit Tabak mischt sollte wenigstens die Zigaretten-Anteile weglassen, die bekanntlich unser Herz-Kreislauf belasten. Entscheidend ist vielmehr der Hinweis an die Experten von der Betäubung, man habe Cannabinoide im Leib! Mit Blick auf den Blutdruck wird dann das Anästhetikum entsprechend verändert und Komplikationen sind bei solcher Ehrlichkeit eigentlich ausgeschlossen. Wer ganz sicher sein will, stoppt den Cannabis Konsum drei oder wenigstens zwei Tage vor einem Eingriff. 

Wie kann ich mit dem Doktor über Cannabis und Kiffen reden?

Ohne Scheu, denn auch in Deutschland gilt die Ärztliche Schweigepflicht, an die sich selbst unsere Politiker noch nicht herantrauen. Ihr solltet den THC Konsum daher nicht unterschlagen und hoffen, dass es nicht auffällt – in der Narkose kann das wie oben beschrieben ganz schnell wichtig werden! Belehren lassen braucht Ihr euch aber nicht, denn unsere Doktoren haben hierzulande leider viel zu wenig konkretes Wissen über den Hanf zur Verfügung und so mancher gutgemeinte Ratschlag offenbart doch wieder nur Halbwahrheiten über das Gras, die in modernen Ländern mit einer entsprechenden Cannabis Forschung längst widerlegt sind.

Hanfkonsum nach einer Operation: Wenn keine Wechselwirkungen mit der verordneten Schulmedizin drohen steht dem Kiffen nach einer OP nichts direkt im Wege. Am besten setzt Ihr dabei auf Methoden, die das Inhalieren wie beim Kiffen per se oder auch das Verdampfen von Gras mit dem Vaporizer erstmal außen vorlassen und esst zum Beispiel mehr Cannabis speisen oder trinkt ein Wasser mit Marihuana Geschmack. Auch die Hautcreme aus Hanf wäre grundsätzlich zu vertreten.

Über das pro und contra von Cannabis nach Operationen und chirurgischen Eingriffen wird auch in modernen Staaten mit einer Legalisierung noch debattiert. Mediziner verweisen aber auf die nachweislich starke Wirkung der Cannabinoide auf Entzündungen, die schneller abheilen und das könnte sich nach der OP genauso lohnen wie ein besserer Schlaf, mehr Appetit oder das Unterdrücken von Übelkeit als ebenfalls bekannte, therapeutische Effekte von Haschisch und Marihuana.