Cannabis NewsWährend in Berlin CDU/CSU und SPD vielleicht schon bald über eine Koalition verhandeln, dreht sich das Rad der Cannabis Legalisierung weiter und es ist erstaunlich, wie sich Deutschland selbstzufrieden aus dieser Debatte herausnimmt. Zugegeben, von Merkel bis Schulz sind momentan Leute in der Regierungsverantwortung, die haben von den wirklichen Bedürfnissen der Bevölkerung keine Ahnung und verlieren sich lieber in Luftschlössern, die am Ende dann vom Steuerzahler beglichen werden dürfen.

Neben den Umsätzen mit Drogen durch die Mafia in Europa ging es diese Woche vor allem um Südamerika und den dortigen Umgang mit Cannabis, während in den USA neue Studien einmal mehr nachweisen, dass bei einer Legalisierung von Haschisch und Marihuana der Alkoholkonsum stetig abnimmt! Weniger Alkoholtote, mehr Kiffer – das sollte sich doch eigentlich auch der Bundesdrogenbeauftragten empfehlen, doch die liest momentan wahrscheinlich gemeinsam mit Gesundheitsminister Gröhe die neuste Studie über Medizinalhanf in Deutschland und über den Freizeitgebrauch von Cannabis, worüber wir freilich angesichts des großen Umfangs dieser Untersuchungen in einem Extra-Artikel berichten.

Illegale Drogen: Cannabis bescherte Kriminellen Milliardenumsätze

Von den albanischen Hanffeldern über mit Kokain vollgepackte Container im Hafen von Rotterdam bis hin zu den tschechischen Crystal-Küchen zieht sich eine Spur der Drogenkriminalität durch ganz Europa und damit werden im Jahr wohl gut 24 Milliarden Euro umgesetzt. Das jedenfalls zeigen die neusten Zahlen von Europol und es wird klar, dass vor allem beim Cannabis die jeweiligen nationalen Gesetzgebungen total versagen.

Der Selbstzweck von Europol

Jede Eurobehörde muss sich logischerweise legitimieren und hervortun, doch statt dass Europol auch mal Druck macht auf die Regierungen beim Thema Hanf Legalisierung, brüstet man sich lieber mit Statistiken und meint, sich selbst damit unverzichtbar bei der Jagd auf Drogen zu machen. Wir haben das schon mehrfach berichtet und Ihr müsst Vorsicht walten lassen bei den Gesetzeshütern, die haben schon aus Eigeninteresse gar nichts übrig für eine Freigabe von Cannabis! Dann würden ja die Budgets sinken und Europol, die bisher eher selten durch große Kriminalerfolge auffällt, müsste mit weniger Geld auskommen!

Legalisierung von Cannabis wäre eine Option gegen die Mafia

Da passt es bestens, wenn in dem Bericht der Europolizei vor allem Haschisch und Marihuana genannt werden als am häufigsten gehandelte Drogen und wenn hier Milliardenumsätze bei der Mafia reinkommen, zugleich aber eben viele erwachsene Europäer gerne einen Joint rauchen, dann wäre eine zügige Freigabe die bestmögliche Lösung. Es ist höchst erstaunlich, warum niemand weder in Brüssel noch in Berlin diesen Zusammenhang herstellen will und kann und das lässt sich nur mit Blödheit, Faulheit oder Ignoranz erklären.

Paraguay erlaubt Cannabis als Medizin

Der lateinamerikanische Kontinent entwickelt sich immer mehr zu einem echten El Dorado für Kiffer, doch während das sagenhafte Goldland vor 500 Jahren von den Konquistadoren eben nicht gefunden wurde, sind Reisen für Cannabis Fans zwischen Anden und Amazonas schon eine Empfehlung. Nun hat auch Paraguay hier Positives zu vermelden, auch wenn es dabei wie überall zunächst erst einmal um die Verbesserung der Versorgungslage von Medizinalhanf gehen mag.

Größter Exporteur in Südamerika

Der Kongress vor Ort stimmte kürzlich einer Gesetzesvorlage zu, die Cannabis für den Anbau erlaubt und ein bisschen absurd ist das schon. Immerhin ist Paraguay schon lange aktiv im Anbau von Hanf, zumindest illegal wird von dort aus eine Menge Gras exportiert und trotzdem mussten heimische Patienten bis zum vergangenen Dienstag auf das neue Gesetz warten. Bis dato wurde tatsächlich Marihuana aus den USA importiert zur Versorgung der Betroffenen! Wo einst der von deutschen Schäferhunden besessene Alfredo Stroessner herrschte, blüht offenbar die Korruption, anders lässt sich die ziemlich groteske Situation als größter Hanfbauer einerseits und fehlender Gesetze andererseits kaum erklären.

Verläuft die neue Grasroute zwischen Uruguay und Peru?

Gut möglich, dass in Paraguay weitere Schritte hin zu einer vollständigen Legalisierung unternommen werden und das könnte im Laufe der Zeit den gesamten Kontinent erfassen. Ohnehin ist die örtliche Drogenpolitik, wenn es nicht gerade um Kokain geht, recht liberal, zumindest auf der Straße wirst Du kaum für einen Joint in den Knast wandern. In Uruguay ist die Freigabe schon Realität, wenn auch eine Menge Anlaufschwierigkeiten den Bezug von Cannabis erschweren. Behalte Südamerika als auf dem Zettel, wenn Du deine nächste Kiffer-Reise planst!

Fakten: Legales Cannabis verringert Alkoholkonsum in den USA

Auch bei den Amis wird kräftig gesoffen und oft greifen die Trinker zwischen New York und Los Angeles zum Bier, weil es wenig legale Alternativen gab – bisher: Seit der Legalisierung von Cannabis in Bundesstaaten wie Colorado, Washington, Oregon und Nevada sinkt vor Ort offenbar der Alkoholkonsum stetig und das zeigen neuste Erhebungen ziemlich deutlich! Auch in Staaten, wo es das Gras nur als Medizinalhanf auf Rezept gibt, gibt es ähnliche Beobachtungen. Rund 15 Prozent weniger Verkäufe von Schnaps und Bier im Mittel, das ist ein ziemlich robuster Umgang und zeigt einmal mehr, dass sich freie Bürger wie selbstverständlich für den Rausch ihrer Wahl entscheiden.

Daten aus den USA

Universitäten aus Connecticut und Georgia haben sich zusammengetan und neben dem Verkauf des Alks im Staat auch dessen Geschäftszahlen in Grenznähe angeschaut. Und siehe da, selbst an den Staatsgrenzen sinkt der Alkoholgebrauch, wenn gleich nebenan Cannabis legal zu haben ist! Offenbar treiben viele Amerikaner eine Art Hanf-Tourismus und verzichten zugleich auf das Bier, was so ähnlich ist wie der Tanktourismus in Grenznähe zu Tschechien hier bei uns. Wenn schätzungsweise knapp 100.000 Leute im Jahr an Alkohol zugrunde gehen in den USA, dann sind sinkende Umsätze und Konsumentenzahlen erstmal eine gute Nachrichte, zumal es für Cannabis nicht mal im Ansatz vergleichbare Risiken bei der Mortalitätsrate gibt.

Ethische Bedenken gegen Cannabis-Modellprojekt?

In Texas wird also weiter gesoffen, doch in Kalifornien, wo der Hanf ab 1. Januar 2018 freigegeben wird für alle, dort finden sich wohl auch bald mehr Kiffer und dieser Trend ist bemerkenswert. Erst kürzlich gab es in Deutschland wiedermal die Ablehnung eines Modellprojekts und die Begründung lautete, man könne dergleichen ethisch nicht verantworten. Wenn die Penner freilich auf der Straße liegen mit mehreren Promille und versoffene Väter die Kinder und Frauen verprügeln, wenn sich der Alkohol mit Millionen Süchtigen durch das Land frisst wie die Kreissäge durch den Wald, dann haben Politik und Verwaltung hier keinerlei Bedenken und verteufeln stattdessen mit großer Gebärde den Hanf. Angesichts der neuen Zahlen aus den USA ist jedoch klar, dass es sich bei diesem Geschwätz um bloße Propaganda handelt, die nur vom Versagen der deutschen Politik im Bereich Drogen und Volksgesundheit ablenken soll.