Bundesdrogenbeauftragte Cannabis Wunschzettel

Pünktlich zum Fest legen wir den Cannabis Wunschzettel unter den Baum von Daniela Ludwig – ob die Bundesdrogenbeauftragte von der CSU sich dreht? (Bild von Gaby Stein auf Pixabay).

Daniela Ludwig ist nun schon eine ganze Weile Bundesdrogenbeauftragte und rechtzeitig zum diesjährigen Weihnachtsfest möchten wir ihr den passenden Cannabis Wunschzettel unter den Baum legen. Bisher ist die Dame von der CSU nämlich eher durch viel Gerede als durch Taten aufgefallen, tendiert also eher zum Hinhalten als zum Anpacken. Natürlich handelt sie im Auftrag von Anti-Hanf Ideologen wie Markus Söder und schlug deshalb vor wenigen Tagen vor, man solle doch die sogenannte Geringe Menge beim Cannabis am besten auf den niedrigen Wert in Bayern bundesweit vereinheitlichen. Es ist aber auch möglich, dass sie schlicht keine Ahnung hat von ihrem Amt als Bundesdrogenbeauftragte, keine Studien kennt und auch wenn das bei der CDU/CSU ausreicht als Qualifikation wollen wir ihr heute Frohes Fest wünschen und ein paar Tipps respektive Wünsche für eine faire, gerechte und zukunftsfeste Drogenpolitik beim Cannabis auflisten.

  1. Bei der Hanfmedizin endlich auf die Wissenschaft hören

Täglich erreichen uns neue Studien aus den USA, Israel und vielen anderen Staaten zur Wirksamkeit von Cannabis als Medizin. Da reduzieren Millionen Menschen mit der Hilfe von hochwirksamen Grasblüten chronische Schmerzen oder können Opiate absetzen, doch in Deutschland gabs in 2019 nur mal eine oder zwei Pressemeldungen, nach denen Hanf bei Schmerzen wirkungslos ist. Wie passt das zusammen? In Übersee forschen auch die Regierungen und die sind parteiisch beim Erstellen positiver Studien wie wir das vielleicht bei einigen Hanf Unternehmen erwarten?

Frau Daniela Ludwig sollte die Datenlage erfassen und zusammen mit den hoffentlich vorhandenen Fachleuten im Drogeninstitut Deutschlands analysieren. Es ist völlig unverständlich, warum hierzulande nur einige Hanfsorten erhältlich sind für den Einsatz als Medizin, während in anderen Ländern passgenaue Behandlungsprofile erstellt werden können dank einer therapeutisch zuverlässigen Marihuana-Auswahl. Warum ist das nicht endlich auch in deutschen Apotheken und im Behandlungszimmer selbstverständlich?

  1. Die Bevölkerung zum Cannabis umfassend aufklären

Die jahrzehntelange Verbotspolitik, in erster Linie befeuert und rücksichtslos durch Frau Ludwigs Parteien der CDU/CSU, und die üblichen Ideologien gegen den Hanf sind keine Aufklärung. Vielmehr wurde und wird immer noch die deutsche Bevölkerung gezielt verblödet. Es werden Fakten und Studien unterschlagen, unbedeutende Analysen übertrieben aufgebauscht, es wird beschimpft, bedroht und viele Hanfverkäufer mit CBD-Öl im Sortiment dürfen sich vor allem in den Polizeistaaten Bayern und Sachsen wie Schwerstkriminelle fühlen.

Eine umsichtige, fürsorgliche Regierung wird in der Drogenpolitik beständig neue Ansätze ausprobieren und dabei mit der Zeit gehen. Wir wissen natürlich, liebe Frau Ludwig, dass Sie und ihre Partei unter dem Einfluss von Big Pharma, noch bigger Bier und dem deutschen Reinheitsgebot stehen, aber Sie und ihre Kollegen werden vom Volk gewählt, damit sie dessen Interessen dienen. Die Volksgesundheit ist durch die Cannabis Verbote seit langer Zeit massiv geschädigt, nun greifen auch immer mehr Teenager zum Gras und es gibt dazu keine Aufklärung, keinen Modellversuch, keine Diskussion mit den Bürgern. Tun Sie etwas für die Jugend und zudem genauso für mündige Erwachsene, sonst enden Sie in der öffentlichen Wahrnehmung wie der von niemandem mehr ernstgenommene Horst Seehofer.

  1. Staaten besuchen, die Cannabis legalisiert haben

Wenn der Frau Ludwig eine Neuausrichtung wie großspurig angekündigt beim Hanf am Herzen liegen würde, dann hätte sie doch seit der Ernennung im Sommer mal nach Kanada fliegen können. Dort ist Cannabis legal für Erwachsene, unterliegt umfassenden Regulierungen, wird eben nicht an die Jugend verkauft und bringt sogar Steuern in finanziell oft unterversorgte Kommunen. Wäre ein solches Modell nicht auch für Deutschland erstrebenswert? Oder was ist mit den Legal States in den USA und den dortigen Erfahrungen? Auch Portugal und die Niederlande haben Hanf legal am Start, wenn auch entkriminalisiert und nicht so richtig frei verkäuflich – da könnte die Bundesdrogenbeauftragte vielleicht sogar mit dem Zug fahren, ganz ökofreundlich.

Ein solcher Besuch ließe sich auch öffentlichkeitswirksam präsentieren. Daniela Ludwig besucht Cannabis Dispensary in Kanada – das wäre eine tolle und endlich auch mal glaubhafte Schlagzeile! Es würde auch zeigen, wie bemüht und ernsthaft sich die Dame von der CSU um ihren Fachbereich kümmert. Reale Erfahrungen, Gespräche mit Politikern vor Ort oder auch mit Kiffern und Hanfpatienten bringen mehr als immer nur Pressekonferenzen, auf denen der gleiche Stumpfsinn verkündet werden muss.

  1. Innerhalb der CDU/CSU Blockaden auflösen

Machen wir uns nichts vor: In puncto Cannabis und verantwortlicher Drogenpolitik sind CDU/CSU und AfD mit Abstand am wenigsten kompetent. Verbote bringen keinen Rückgang der Konsums oder der Dealerei, während eine Legalisierung nachweisbar geringere Konsumraten auch bei Jugendlichen aufzeigt. Dazu könnte Gras endlich getestet verkauft werden im Fachgeschäft und Patienten wie Freizeitkonsumenten wäre genauso geschützt in puncto Qualität wie Trinker und Raucher. Hier müsste Frau Ludwig endlich mal durchfegen parteiintern und dabei Profil zeigen gegen die allseits präsenten Kalkriesen mit der Ideologie von vorvorgestern.

Natürlich ginge sie damit ein Risiko ein für die eigene Parteikarriere, aber die CDU/CSU braucht dringend interne Diskussionen über die Herausforderungen der Zukunft. Mit einem ähnlichen Konzept, natürlich verlogen und nur während des Wahlkampfs, konnte der Ministerpräsident von Sachsen Kretschmer gerade so noch die Wahl gewinnen – er rüttelte die Partei auf, hielt ihr die eigene Borniertheit zumindest für kurze Zeit den Spiegel vor. Warum sollte das nicht auch beim Hanf möglich sein?

  1. Beim Cannabis einen echten Durchbruch schaffen

Die verkommene, vor sich hin faulende Große Koalition aus CDU/CSU und SPD braucht dringend Themen, die sich glaubhaft besetzen lassen. Hanf bietet sich an, weil die Zeichen der Zeit unübersehbar sind, die Zustimmung in der Bevölkerung dazu seit Jahren wächst. Es wäre eine echte Chance für Deutschlands Forschung, für die Agrarwirtschaft und nicht zuletzt für die Bürgerrechte, wenn Cannabis endlich mit klaren Regulierungen legalisiert wird. Frau Daniela Ludwig könnte sich an die Spitze stellen auf dem Marsch in die Zukunft und Glaubwürdigkeit zurückgewinnen gegenüber den Volksparteien. Überall auf der Welt zeigen sich die Menschen zufrieden mit der Cannabis Freigabe so sie denn passiert und es ist erbärmlich, wie Deutschland auch an dieser Stelle den innovativen Entscheidungen hinterherhechelt.

Wir wissen natürlich, dass unter Angela Merkel nichts mehr passiert – die Chefin der Frau Ludwig möchte die letzten Jahre im Amt genießen, keinen Stress und obwohl die Bundeskanzlerin mal Wissenschaftlerin war, auch keine neuen Untersuchungen über Haschisch und Marihuana mehr kennenlernen. Der Sack ist zu bei dieser Frau, aber im Schatten dieses Versagens warten enorme Chancen für Leute, die in der CDU/CSU jetzt bei Zukunftsthemen aus der Deckung kommen. Ob unsere Bundesdrogenbeauftragte freilich den Schneid hat dazu, wissen wir nicht – das ist hier ja auch ein Wunschzettel zu Weihnachten!