Cannabiskonsum Waffen

Von allen Schreckenszenarien in der Mottenkiste der Anti-Hanf Lobby wird in den USA gerade jene Drohung vom Cannabiskonsum und Waffen hervorgezerrt (Bild von Dariusz Sankowski auf Pixabay).

Die Legalisierung von Cannabis in den USA ist vielerorts faktisch durchgesetzt, auch wenn Donald Trump und seine kalkige Mannschaft im Weißen Haus das Hanf Recht auf Ebene der Bundesbehörden vorerst nicht ändern wollen. In den Legal States hingegen dürfen Erwachsene Haschisch und Marihuana kaufen und weil die alten Mythen – Cannabis macht dumm, faul, arm, kriminell und ist vor allem moralisch, lol, ein großes Übel – nicht mehr ziehen, kramen die Ideologen derzeit tief in der Mottenkiste der Schreckensszenarien. Hervorgezerrt wird nun die Möglichkeit, dass Kiffen aggressiv macht und zum Amoklauf anleiten könnte. So gibt’s frische Anordnungen aus dem Justizministerium, die wollen einen umfassenden Check der Käufer von Waffen und Cannabiskonsum, auch wenn die verrückten Schießkünstler in Einkaufszentren und Kinos bis dato noch nie mit einem Joint oder Vaporizer in der Hand dingfest gemacht wurden.

Gelegenheitskiffer unter Verdacht!

Zumindest klingt das so, wenn die Justiziare erklären, es gehe um „habitual marijuana users.“ Im Bundesstaat Michigan beispielsweise ist Hanf legal, aber die Bundesbehörden drücken durch, dass der Kauf von Waffen irgendwie abgeglichen werden soll mit dem Cannabiskonsum und auch der Besitz von Schrotflinten und Co darf nach Möglichkeit keinem Kiffer erlaubt sein. Nun verstößt das aber auch wieder gegen Verfassungszusätze, kennen wir alles, doch im Moment fühlen sich die Sittenwächter am Beispiel Michigan bestätigt, da dort der Check auf eine mögliche Verweigerung zum Waffenkauf Pflicht wird. Wer nämlich in den USA auffällt und auch kleinere Strafen abbüßt, der darf die vollautomatische Knarre nicht erwerben – den neuen Anordnungen der Justiz zufolge gilt das auch für Haschisch und Marihuana.

Beiderlei ist verboten auf Bundesebene: also lautet die Logik wer kifft, der darf nicht schießen – gleich, ob das nun das Recht auf Waffen in Amerika und vor allem das Recht der Bundesstaaten zerschneidet. Wenn Ihr also Euch die Guns holen wollt in Michigan vorerst, dann ist es ein Verbrechen nicht zuzugeben beim Antrag, dass Ihr gelegentlich Cannabis konsumiert! Wahrscheinlich werden mit der Regelung mal wieder Minderheiten gegängelt, die haben nicht selten irgendein Verfahren am Hals und könnten hier die Opfer sein, wie so oft bei Schwarzen und Latinos in den USA. 

Kiffen oder ballern?

Bis auf Weiteres müssen wir uns also entscheiden was mehr bringt, Spaß macht oder therapeutisch hilft – es soll ja auch Schießübungen geben um Dampf abzulassen, sich zu entspannen und vieles mehr. Die Republikaner in Amerika sind gegen Cannabis, können sich aber der allgemeinen Zustimmung nicht entziehen, machen sich also nicht mehr wie zum Vergleich deutsche Politiker mit Schauermärchen und blanker Schwindelei zum Affen, sondern setzen auf Verbiegungen beim Gesetz. Solange Hanf auf Bundesebene die Freigabe nicht erhält, solange lässt sich immer schön willkürlich reinreden bei den Legal States von Kalifornien bis Vermont und ändern wird das wohl nur ein etwas kompetenterer Präsident im Weißen Haus. Angesichts der Kandidaten jenseits vom Pro-Hanf Aktivisten Bernie Sanders ist das aber weiterhin schwierig, auch wenn im hier beschriebenen Michigan bereits die ersten Klagen gegen die Beschränkung beim Waffenkauf vorbereitet sind.

Experten sehen vor allem die Gefahr, dass mehr Knarren illegal gekauft werden, da Schießen und Kiffen für viele Amis unverzichtbar sind. In Deutschland, so viel zum Abschluss noch angemerkt, sind Waffen für freie Bürger wie auch Cannabis für freie Bürger beides Schreckensszenarien für im Prinzip alle Parteien – Freiheit und Selbstbestimmung, das geht gar nicht und so gibt’s bei uns nicht mal eine Diskussion wie in den USA, sondern ausschließlich Verbote in der Drogenpolitik unter Angela Merkel.