Thailand importiert THC-Öl

Vor wenigen Tagen haben thailändische Politiker genau aufgeschlüsselt, wie Cannabis als Medizin und als Präparat Hanföl verteilt und angewendet werden soll. (Bild von Sasin Tipchai auf Pixabay)

Wir hatten schon ein paar Mal berichtet, wie Thailand auch beim Thema Cannabis als Medizin flink den Westen kopiert – jetzt gibt’s dazu auch die praktische Umsetzung in Form einer Bestellung von 10.000 Flaschen mit feinstem Hanföl für die Patienten. Das gaben jüngst Gesundheitspolitiker in Bangkok bekannt, wo Ihr schon jetzt Viagra und andere Arznei ganz frei ohne Rezept auf den Straßen kaufen könnt – kommt hier bald auch Cannabis in die Auslagen der thailändischen Geschäfte?

Die genaue Aufteilung der Flaschen mit dem THC-Öl

Warum Asiaten bei Pressemitteilungen immer solch großen Wert auf Details legen, wissen wir nicht, aber die Verantwortlichen in Thailand erklären die Verteilung des Cannabisöl sehr umfangreich. So bekommt das Gesundheitsministerium exakt 4500 Flaschen, was dann an die derzeit rund 4000 Patienten etwa im Krankenhaus bei Bedarf verteilt werden soll. Die restlichen 5500 Pullen mit Hanföl hingegen werden aufbewahrt und an die Krankenhäuser bei Bedarf vergeben – als medizinische Indikation für die Anwendung gelten in Thailand beispielsweise Epilepsie, Alzheimer, Parkinson sowie chronische Schmerzen und Übelkeit im Rahmen einer Chemotherapie.

Erst im vergangenen Jahr wurde Cannabis auf Rezept und als Medizin legalisiert im Lande der Thais und die Regierung aus Militär und reichen Leuten erhofft sich zum einen eine bessere therapeutische Versorgung der Bevölkerung, zum anderen aber wie stets in Entwicklungsländern auch den ganz großen Wirtschaftsboom. Und ohnehin gibt’s in Südostasien nicht nur Massage als Tradition, sondern auch Kiffen, beispielsweise bei Muskelkrämpfen oder Rückenschmerzen nach der Arbeit auf dem Reisfeld.

Kann Thailand eine Cannabis-Wirtschaft aufbauen?

Nun wünschen sich die Regierenden eine Förderung der einheimischen Bauern, Forscher und Verkäufer dank Hanf und wir sind gespannt wie das umgesetzt werden soll. So gibt’s beispielsweise in den nächsten fünf Jahren keine Lizenzen für ausländische Unternehmen aus dem Cannabissektor, auch wenn jetzt gerade die beschriebenen 10.000 Flaschen THC-Öl importiert werden – das ist schon eine asiatische Logik, die wir nicht so ganz nachvollziehen können. Aber gut, immerhin wird nun auch legales Gras angebaut im Goldenen Dreieck – ab 2020 sollen hier bis zu 200.000 Flaschen hochwirksames Hanföl vom Band und den Feldern laufen!

Deutschland zum Vergleich: Das viel ärmere Thailand braucht ein gutes Jahr für nun schon die zweite Ernte von Haschisch und Marihuana als Medizin – die Bundesrepublik Deutschland hingegen wird, wenn überhaupt, erst Ende 2020 Cannabis ernten! Hierzulande wird eben geschummelt, getrickst und geschachert, was zu endlosen (und absichtlichen) Verzögerungen bei der Lizenzvergabe für den Anbau führte. Selbstverständlich fördert die Bundesregierung auch keine einheimischen Landwirte und Unternehmen. Lieber wird das Gras extrem teuer auf Kosten der Steuerzahler importiert und gezüchtet werden darf es in Zukunft auch nur ausschließlich von Firmen aus Kanada in ehemaligen Atombunkern. Erbärmlich, oder?

Hanf zu Hause anbauen als Ergänzung für das Cannabisprogramm

Genau, denn wie absehbar gibt’s auch zwischen Chiang Mai und Phuket eine große Nachfrage nach Hanfmedizin und um hier Abhilfe zu schaffen dürfen die Thais auch in den eigenen vier Wänden Gras anbauen – nur verkauft werden darf es nicht! Ein sehr sinnvoller Schritt zur Eigenversorgung und wohl auch ein Hinweis, dass es mit dem Cannabis an dieser Stelle in Thailand noch nicht getan ist. Kommt eine Legalisierung und damit der Joint ganz legal am Traumstrand von Ko Samui? Unwahrscheinlich ist das nicht, haben sich offizielle Gesundheitspolitiker des Landes doch erst kürzlich mit Experten aus Kanada, USA, Europa und Israel getroffen, um über Hanf zu diskutieren und sich beraten zu lassen. Als Ausländer dürft Ihr übrigens in Thailand noch kein Cannabis anbauen, aber das wird sich angesichts der schnellen Veränderungen im Land in nicht allzu ferner Zukunft ändern.

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