Bayern für Cannabis Legalisierung

In Pfaffenhoffen, tief im katholischen Bayern, fordert ein CSU-Lokalpolitiker die Neubewertung von Cannabis – werden geplante Diskussionsrunden mit Bürgern ein Umdenken beim Hanf bringen? (Bild von RitaE auf Pixabay)

Wenn ausgerechnet die CSU in Bayern für eine Legalisierung von Cannabis eintritt, dann müssen wir das natürlich berichten – auch wenn in besagtem Fall nur ein Kommunalpolitiker aus dem schönen Pfaffenhoffen dem Hanf seinen Zuspruch gibt. Besagter Bezirksrat ist ein Herr Fabian Flössler, jung und frisch im Geschäft, und offenbar nimmt er im Gegensatz zu seinen Parteikollegen wie Morler und Söder kein ideologisches Blatt vor den Mund bei Haschisch und Marihuana. Kommt die Veränderung also wie so häufig aus der Ebene von unten oder gibt’s in Bayern eine Cannabis Revolution von oben?

Laptop, Lederhose – und Cannabis?

Auf den ersten Blick erscheint die Lebenswelt in Bayern etwas skurril und ältlich, denn Lederhosen, Dirndl, große Mengen Bier und natürlich auch die Kirche, das ist schon ziemlich einzigartig in Deutschland. Trotzdem sind die Bewohner des Freistaats wirtschaftlich sehr erfolgreich und so wird Hanf als Droge selbstverständlich abgelehnt, verfolgt, verunglimpft – zugleich aber schon mal im Ansatz erforscht und es gibt eine Menge Ideen bis hinauf in die Staatskanzlei, wie sich in Bayern profitabel medizinisches Cannabis produzieren lässt. Die Mischung aus Laptop und Lederhose hat einen Blick für Trends und hier hat der Bezirkspolitiker Flössler aus Pfaffenhofen ohne Zweifel einen Nerv getroffen. Ob sich gerade junge Leute, die gerne kiffen, von der CSU überzeugen lassen?

Nach grünen Versprechungen sollten echte Parteien Stellung beziehen

Die Grünen sind für Cannabis, ja klar, aber sie tun nichts trotz dickdotierter Diäten in allen erdenklichen Parlamenten und so müssen Kiffer und Hanfpatienten absurderweise eben auf CDU, SPD und Co hoffen. So ist es fast logisch, wenn der CSU Politiker aus Bayern die strafrechtliche Verfolgung für das Rauchen eines Joints als lächerlich unverhältnismäßig ablehnt und dazu möchte man vor Ort in Pfaffenhoffen in den nächsten Wochen direkt Diskussionen zum Thema Hanf mit den Bürgern veranstalten.

Einladen möchte die CSU dabei zum Beispiel Ärzte, Polizeivertreter, Hanfbefürworter. Dem besagten Herrn Flössler geht’s, das sagt die Union immer, um eine sachliche, kompetente Debatte und er könne in 2019 nicht mehr verstehen, wenn Menschen beim Thema Cannabis nicht ehrlich sein dürfen, etwas aus Angst vor Kündigung oder Ächtung durch die Gesellschaft. Das ist zwar etwas Heuchelei, da die CSU und ihre Cops im Auftrag besonders gerne auch kleine Kiffer jagen, aber gut – der Abgeordnete gibt zu, dass es ohnehin nicht in den kommunalen Bereich falle, hier etwas zu ändern! Ist das dann also nur Täuschung oder versucht die Union in Bayern wirklich mal was und mit den Bürgern zu tun? Als Ziel der Gespräche ist ein Positionspapier zum Cannabis geplant, mit dessen Hilfe die engagierten Leute aus den Gemeinden dann bei den nächsten politischen Instanzen mehr Druck ausüben können.

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