Anbaulizenzen für Cannabis

Endlich hat die Politik und Verwaltung in Deutschland bekannt gegeben, welche Unternehmen hierzulande Cannabis anbauen dürfen. Wird hier mal wieder gekungelt beim Hanf?

Endlich: Das Bundesinstitut für Arzneimittel- und Medizinprodukte gab bekannt, dass über die nächsten vier Jahre die Firmen Aphria, Aurora Cannabis und Wayland Group in Deutschland Hanf anbauen dürfen. Allerdings sollten wir jetzt nicht direkt jubeln, schließlich steht im Hintergrund noch der Bescheid der Gerichte ins Haus – das soll im Mai passieren und man kann schon fragen, wieso das Institut demgegenüber heute diese Firmen nennt? Immerhin haben sich mehr als 70 Firmen beworben und geklagt. Gibt’s in Deutschland noch Gewaltenteilung oder teilen die Gewalten alles unter sich auf?

Wie viel Cannabis soll angebaut werden in Deutschland?

Pro Jahr 2,6 Tonnen und in vier Jahren dann insgesamt 10,4 Tonnen – so hat es das Institut schön ausgerechnet und natürlich weiß jeder, dass diese Mengen nicht ausreichen werden angesichts der massiven Nachfrage nach Hanfmedizin. Trotz aller Lügen und Propaganda ist es der Regierung bisher nicht gelungen, den Deutschen Haschisch und Marihuana zu vergellen – Hanf wirkt eben und hilft und weil das immer mehr Leute ausprobieren, steigt auch der Bedarf. Anstatt Cannabis daher gleich zu legalisieren, möchte man lieber alles kontrollieren und die Daten der Patienten sammeln, spätere Gängelei nicht ausgeschlossen. Man hofft jedenfalls Ende 2020 ernten zu können – dann also bald fast vier Jahre nach der Freigabe, was ein weiteres Mal die Effizienz und Weitsicht dieser Bundesregierung herausstellt.

Schon jetzt ist klar, dass man von Importen abhängig sein wird bis in alle Ewigkeit – die Forschung und das Potential von Cannabis nutzen andere Staaten klüger, so dass Deutschland dank dieser Politik in die Röhre schaut. Zugleich kann man wunderbar weiterwurschteln mit den Apothekern, Krankenkassen und vertrockneten Sittenhütern und den Bürgern erzählen, Hanf wäre ohnehin sehr gefährlich und sollte nicht ausreichend zur Verfügung stehen, Leid von Patienten hin oder her. Ob die Preise für Haschisch und Marihuana wirklich sinken, wenn in 2020 (vielleicht) Gras aus heimischer Produktion in die Apotheken kommt, bleibt abzuwarten – bekanntlich sind die Kosten so hoch, um möglichst viele Leute abzuschrecken und um die Willkür der Krankenkassen politisch nutzen zu können. Es ist also weiterhin viel im Argen beim Cannabis in Deutschland, aber vielleicht machen die Unternehmen selbst mehr Druck, wohlwissend dass man als Firma mit Expertise auch Lobbyarbeit betreiben sollte?

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