Vorteile Minor-Cannabinoide

Welche Vorteile bieten eigentlich die Minor-Cannabinoide jenseits von THC und CBD als allseits bekannten Inhaltsstoffen aus der Hanfpflanze? (Bild von Michal Jarmoluk auf Pixabay).

Wir kennen sie mittlerweile ganz gut, das THC und das CBD aus der Hanfpflanze, doch die Forschung interessiert sich zunehmend auch für die Vorteile der Minor-Cannabinoide. Diese sind in unserem Cannabis ebenso vorhanden, zum Teil jedoch kaum verstanden und auch anteilig geringer, was eine Erforschung unbedingt erforderlich macht. Schon gilt CBN, das Cannabinol, als in etwa gleich starkes Schlafmittel wie Valium respektive Diazepam und THCA wird von der Wissenschaft als besonders vielseitig beschrieben. Hier nun von Minor-Cannabinoiden zu reden ist deshalb faktisch nicht mehr korrekt, aber die Trennung der allseits bekannten Klassiker von den neuen, intensiv erforschten Bestandteilen aus dem Hanf hilft Wissenschaftlern und Konsumenten vorerst noch bei der Einteilung etwa von Produkten im Fachgeschäft für Cannabis als Medizin. Jede neue Cannabis Studie ist hier derzeit sehr spannend und vielversprechend angesichts des enormen Potentials beim Hanf.

Untersuchungen aus Spanien zum Cannabinoid THCA-A

Ausgeschrieben als Tetrahydrocannabinolic acid A ist das Cannabinoid offenbar ein echter Booster für Diäten! Mäuse mit Fettleibigkeit wurden hier herangezogen für den Labortest beziehungsweise wurden über mehrere Wochen rundgefüttert wie die Weihnachtsgänse. Sie litten dann schnell an einer Fettleber, einem hohen Insulin-Spiegel und Fehlfunktionen im gesamten Metabolismus, was wir auch von uns Menschen mit schwerem Übergewicht kennen. Die Wissenschaftler gaben nach 12 Wochen schließlich täglich THCA-A und siehe da – die Mäuse verloren schnell Gewicht, die Glucose-Toleranz verbesserte sich genauso wie die Produktion von Insulin. Auch die Fettleiber heilte aus und in der Summe scheint das THCA-A für eine Diät vielleicht schon bald als ernsthafte Option zur Verfügung zu stehen.

Israelische Forschungen mit CBDA

Hier machten sich die Wissenschaftler aus Israel ran an das Thema und fanden offenbar wachmachende Effekte im Cannabinoid CBDA. Das wird ausgeschrieben als Cannabidiolic Acid. Durch die Gabe wieder an die tapferen Laborraten konnte gezeigt werden, wie bei gut 50% der Nager die Perioden im Kurzwellenschlaf kürzer wurden, was allerdings die Phasen von REM-Schlaf nicht beeinträchtigte. Letzterer beinhaltet übrigens unsere Traumphasen. Hier vermuten die Forscher eine aktivierende Wirkung von CBDA auf die Neurochemie im Gehirn – konkret wird beispielsweise Acetylcholin genannt als typischer Vertreter für die Stärkung der Aufmerksamkeit bei wachen Säugetieren. Sinnvoll könnte in nicht allzu ferner Zukunft eine Behandlung bei speziellen Schlafstörungen werden mit CBDA, zum Ausgleich von Schlafphasen und bei chronischer Müdigkeit.

Eine Frage der Dosis: Die Erforschung der Minor-Cannabinoide wird nicht direkt bei uns zu dem gewünschten Cannabis auf Rezept führen und einer passgenauen Anwendung – die deutsche Rechtslage und nicht vorhandene Hanf Wissenschaft setzt lieber auf Drohung und Abschreckung statt auf Innovation. Vorerst können wir daher nur den gesamten Verbund der Cannabinoide als Therapie verwenden, etwa in Grasblüten, die bestens gegen Schmerzen wirksam sind. Auch gibt es Leute, die halten ein Isolat, also die Verabreichung eines einzigen Cannabinoids, für nicht so wirksam, weil Hanf mit dem sogenannten Entourage-Effekte seine Inhaltsstoffe gewöhnlicherweise konzentriert bündelt. Und bei der im Labor verabreichten Dosis handelt es sich meistens um recht hohe Gaben – eine weiterführende Untersuchung mit Placebo Studien und menschlichen Probanden wird hier weiteren Aufschluss bringen. 

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