Cannabis Trichome

Kiffer und Dealer haben schon immer über die Trichome in den Grasblüten gewacht, aber was ist das überhaupt im Spektrum moderner Hanfwissenschaft und was können wir erwarten? (Bild von felipebmarques auf Pixabay)

Als Cannabis noch völlig illegal war und man beim Dealer Gras mit äußerstem Risiko kaufen musste, da war manchmal schon von den Trichomen die Rede. Diese kleinen, glitzernden Kristalle auf den Marihuana Blüten sind besonders begehrt und entscheidend für den Rausch durch Hanf. Kein Wunder also, wenn die Dealer ungern einen Grastest per Berührung akzeptieren, da die Qualität durch ein unbewusstes Abstreichen jener empfindlichen Partikel leidet – was also sind Cannabis Trichome (Haare) und wie werden diese heute in Zeiten der Hanf Legalisierung besonders untersucht?

Verantwortlich für Geruch und Wirkung

Eigentlich seltsam, dass es bisher vergleichsweise wenig Forschung gab zu den Trichomen. Bekannt und begehrt sind ja schon länger wie eingangs beschrieben. Kristalle oder Puderzucker, dazu Frostperlen und Schneeflocken sind typische Bezeichnungen selbst für modern gezüchtete Hanfsorten wie beispielsweise Frosty Flakes und Pacific Frost. Was gut ist für die Optik rockt aber auch die Wirkung, das hat eine neue Untersuchung gerade nachgewiesen. Trichome sind quasi der Schlüssel für Aroma, Geruch und Wirksamkeit.  

Aktuell haben Forscher von der Universität von British Columbia sich die inneren Strukturen unter dem Mikroskop ganz genau angeschaut. Man wusste zwar schon, dass Trichome so eine Art Resin sind, also natürliche Harze, die aus der Hanfpflanze und deren Blüte heraustreten. Manchmal findet sich dergleichen auch an den Stängeln. Neu ist aber die Erkenntnis zum Aufbau und die Wissenschaftler wissen etwas mehr über die unterschiedlichen Typen und die Drüsen der Trichome.

Demzufolge haben allein schon der Optik nach pilzförmig ausschauende Hanfbuds offenbar den besten Geschmack, das stärkste Aroma und auch die beste Cannabis Wirkung. Trichome sind also biochemische Kraftwerke und die Forschung möchte herausfinden, wie nun konkret die wertvollen Inhaltsstoffe produziert werden.

Wie lassen sich Hanf Trichome überhaupt untersuchen?

Ein Zwei-Photonen Mikroskop und chemisches Profiling kamen zum Einsatz und mittels fluoreszierender Effekten konnten die Forscher einen Zusammenhang zwischen dem Aussehen der Trichome und den eigentlich wirksamen Cannabinoiden herstellen. Unter ultraviolettem Licht produzieren die Drüsentrichome bläulich leuchtende Töne und scheibenförmige Zellkulturen, während gezackte Trichome kleiner sind, rötlich leuchten und ein geringeres Aromaprofil haben. Während der Wachstumsphasen beim Hanf und schließlich in der Blüte produziert das Cannabis mittels der Trichome die Cannabinoide und beginnt dank der Terpene an zu duften.

Mittels UV-Licht haben Wissenschaftler nun eigenen Aussagen ganz neue Möglichkeiten zur Erforschung der Hanfpflanze und ihrer Bestandteile. Schon wünschen sich manche Cannabisbauern diese Technik, weil sich bei ständiger Beobachtung die Ernte und damit die Menge respektive auch die Qualität beim Marihuana voraussagen lassen! Auch gentechnisch ist das sehr spannend, weil so schließlich Geruchsprofile und Wirkungsmuster gezielt gezüchtet werden können und wir warten fasziniert auf weitere Erkenntnisse aus dem Cannabislabor, das leider immer noch nicht in Deutschland errichtet ist.