Endocannabinoid-SystemPersonalisierte Medizin ist schon lange kein Traum mehr und die neusten Erkenntnisse über unser körpereigenes Endocannabinoid-System (ECS) sind spektakulär: Verfügen wir Menschen als Säugetiere tatsächlich über eine Art Hafen im Innern mit Andockstellen für THC, CBD und so weiter? Und wenn ja: Was lässt sich damit anfangen? Zum Vergleich: Für Alkohol, Tabak oder auch Kokain und Schlaftabletten gibt es kein im Organismus verfügbares System, das ist im Grunde genommen alles nur Gift, das bestimmte Prozesse in Gang setzt, als Linderung oder eben als Rausch empfunden, und diese Vergiftung wird dann in der robusten menschlichen Leber abgebaut.

Beim Cannabis ist das anders, kommt quasi „zusammen, was zusammengehört“ und es wäre wohl ein Treppenwitz der Geschichte, wenn Haschisch und Marihuana eigentlich Heilstoffe sind, die freilich seit Jahrtausenden aus Unkenntnis gesellschaftlich geächtet werden. Die Studien jedenfalls zeigen äußerst positive Aspekte zur Behandlung von Krankheiten und du kannst dir mit gutem Gewissen Hanf auf Rezept verschreiben lassen. Heute wollen wir uns dazu das ECS jenseits der typischen Aktivierungen durch Cannabis anschauen und fragen: Lässt sich das Ganze auch ohne Hanf stimulieren?

Haschisch und Marihuana als Aktivatoren

Wenn du ein bisschen beim THC.Guide über die vielseitigen Behandlungsansätze von Cannabis liest, dann ist die Frage natürlich berechtigt: Wie kann eine simple Pflanze derart viele Heilungs- und Linderungsprozesse in Gang setzen? Immerhin gibt es beim Hanf so gut wie keine Nebenwirkungen und man zeige uns mal eine Tablette, Tinktur, Injektion aus der chemischen Küche, die ähnlich gut verträglich ist! Das Endocannabinoid-System ist eine Art homöostatisches Prinzip, das den Organismus erhält und für einen inneren, physiologischen Ausgleich sorgt. Der Name für dieses System wurde von den Forschern dann auch von der Pflanze abgeleitet, deren Wirkungsweise im Körper zur Entdeckung des Kreislaufs führte: Cannabis.

Unser Körper produziert Cannabinoide am laufenden Band. Die Moleküle wirken dabei genauso wie THC aus der Hanfpflanze und helfen der Physis Stress zu reduzieren, zu heilen, aber auch bestimmten Gefahren vorzubeugen. Um dieses System im Zweifelsfall auch mal in Schwung zu bringen, sind Haschisch und Marihuana nun mal die sichtbarsten Aktivatoren – doch längst nicht die einzigen! Vielmehr könnt ihr das Endocannabinoid-System auch mit anderen Stoffe aktivieren. Und das hat gleichfalls vorteilhafte Auswirkungen auf die Gesundheit!

Fettsäuren, Schokolade und Kräuter als Alternativen zum Hanf?

So siehts aus: Für ein aktives ECS finden sich eine Menge Speisen, Getränke und Nährstoffe, die ihr problemlos erwerben könnt und dabei geht es um Therapie, aber auch um eine gesunde, aktive Lebensweise, zumal sich logischerweise auch die Anwendung von Medizinalhanf verbessern lässt. Allein von der Schokolade werdet ihr nicht high, logisch – aber homöostatisch setzt sich einiges in Gang und das verbessert unser Wohlbefinden!

  • Essentielle Fettsäuren: Die Aktivität des Endocannabinoid-Systems lässt sich verbessern mit den klassischen Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren. Entzündungshemmend, positive für Herz und Kreislauf und auch für die Gehirnleistung wichtig sind die Fettsäuren zum Beispiel in Hanfsamen verfügbar, in Chia-Samen, Walnüssen, Sardinen und Eiern.
  • Schokolade: Kakaopulver ist biochemisch ganz nah beim ECS strukturiert, es stimuliert und hat ähnliche Effekte, auch wenn Du die Tafel Zartbitter nicht mit dem Joint vergleichen solltest! Überhaupt wissen Kiffer schon länger und auch ohne Forschung, dass Cannabis zusammen mit Schokolade verstärkt wirken kann und es ist nachvollziehbar, dass roher Kakao und die erwähnte bittere Tafel mit mehr als 70% eine Vielzahl von positiven Effekten auf die Gesundheit haben.
  • Kräuter / Tee: Das ECS kann auch mit diesen Stoffen stimuliert werden, was beispielsweise durch Caryophyllene im Pfeffer, Oregano, Zimt und in der Zitronenmelisse möglich ist. Aktive CB2-Rezeptoren sorgen hier für entzündungshemmende Eigenschaften.

Gegenanzeigen bei Pestiziden: Solcherlei Giftstoffe, oft nachgewiesen im Industriefraß aus dem Supermarkt, bringen das System aber auch zum Wanken, lassen es langsamer arbeiten und hier steht übrigens aus Phthalat im Verdacht, das ECS und dessen Rezeptoren regelrecht zu blockieren! esst also am besten vom Porzellanteller, aus der Glasschüssel und vermeidet Essen, das in irgendeiner Weise in der Plastebox erwärmt wurde.

Körperliche Bewegung oder Atemübung?

Zusätzlich könnt ihr die übliche gesunde Lebensweise insofern praktizieren, dass dabei das ECS ausreichend Stimulation erhält. Wir wollen es ja nicht übertreiben, der Mensch ist ein Allesfresser und es wäre töricht, aus reiner Ideologie und Fanatismus dem Körper entscheidende Grundlagen zu verweigern. Deshalb solltet Ihr an dieser Stelle nicht immer nur Kiffen und auf diese Weise das System in Schwung bringen, es lohnen sich auch:

  • Sozialer Austausch mit Gesprächen, Streit und Diskussionen
  • Yoga, Meditation und die üblichen Weisheiten aus dem Fernen Osten
  • Akkupunktur
  • Atemübungen und prinzipiell jede Entspannungspraxis, wozu auch Massagen gehören.

Endocannabinoide und ihre Rezeptoren sind im gesamten Körper verteilt: Immunzellen, Gehirn, Organe und so weiter arbeiten damit, wobei die Funktionsweise und die Absicht dieser Prozesse immer gleichbleibt. Es geht um eine Selbsterhaltung wichtiger Abläufe im Organismus und dabei spielt Cannabis eine aktivierende Rolle, auch wenn wie beschrieben andere Möglichkeiten genauso zur Verfügung stehen.