Medizinisches Cannabis in MannheimIm vergangenen September erlaubte das Bundesinstitut für Arzneimittel tatsächlich einem Patienten in Mannheim den Eigenanbau von Cannabis für den Eigenbedarf und nun gab dieser Herr bekannt, dass die im Rahmen dieser erlaubten Selbsttherapie gesetzten Hanf Pflanzen bald geerntet werden. Seit über sechzehn Jahren führte der Betroffene diesen Kampf um dieses Recht und die heute 20 Pflanzen tragen volle Blüten, was mit Sicherheit ein Signal ist für viele andere Leute, sich das gleiche Recht einzuklagen.

Genehmigungen und Fristen

In Deutschland wird aber nicht einfach so etwas erlaubt und gestattet, zunächst gibt es erstmal ein paar Fristen. Die aktuelle Genehmigung, medizinisches Cannabis in Mannheim  anbauen zu können, läuft nur bis Ende Juni dieses Jahres und wahrscheinlich plant man bei den Behörden schon die Aufhebung, damit die Kiffer sich keine allzu große Hoffnung machen. Absurd ist allerdings der Umstand, dass ausgerechnet das neu angedachte Gesetz zur Abgabe von Hanf als Medizin dem aktuellen Eigenanbau einen Strich durch die Rechnung machen würde! In Zukunft soll nämlich die Krankenkasse in berechtigten Fällen für die Kosten aufkommen und der Herr in Mannheim bräuchte dann – so die Logik der Politik – keine Pflanzen mehr selbst anbauen, gleich ob er das will oder nicht.

Diese Gesetzesänderung ist aber noch lange nicht durch, die entscheidende Sitzung wurde bekanntlich aus unerfindlichen Gründen verschoben und natürlich ist das auch wieder ein Verschaukeln der Bürger! Verschleppen und Täuschen, das sind die üblichen Methoden der Regierung und möglicherweise möchte Merkel im Wahljahr 2017 nicht auch noch den letzten CSU Biertrinker vergraulen, indem sie mit einer Legalisierung von Cannabis als Medizin in Verbindung gebracht wird?

Warten auf die Gesetzesänderung

Auf der anderen Seite wird eine Änderung der rechtlichen Lage natürlich auch dafür sorgen, dass bald tausende Hanfpflanzen in den Laboren und auf staatlich kontrollierten Feldern wachsen. Hierbei soll eine sogenannte Cannabisagentur überwachen, kontrollieren und prüfen und wir warten gespannt auf den Tag, an dem diese Behörde endlich an den Start geht. Dann dürfte auch die Informationslage besser werden, schließlich weiß heute so gut wie niemand, was in den Hinterzimmern des Bundesgesundheitsministeriums besprochen wird.

In Mannheim jedenfalls wird geerntet, die Marihuana Blüten muss der Betroffene aber nach Vorschrift in einem Tresor aufbewahren. Natürlich ist das aberwitzig, wenn wenige Meter weiter auf der Straße von Skunk bis zum roten Libanesen alles zu haben ist, aber eben illegal, das ist die Crux. Dank der Ausnahmegenehmigung kann der Patient nun ein gutes Viertelkilo Gras ernten, wird aber umgehend auch neue Samen in die Erde bringen, für die nächste Ernte dann in ein paar Monaten.

Was kostet medizinisches Cannabis in Deutschland?

Gut einhundert Leute haben eine ähnliche Genehmigung beantragt, aber deren Bearbeitung dauert, Schmerzen und Leid hin oder her. Vor allem Klagen werden hier immer sinnvoller, weil irgendwann die Gerichte auf Berufungen des Bundesgesundheitsministeriums nicht mehr reagieren dürften, wenn zugleich bereits Genehmigungen vorliegen! Aber verzögern geht immer bei der Regierung Merkel, deshalb ist es ein zäher Kampf um medizinisches Cannabis in Deutschland.

Interessant ist aber zum Abschluss mal ein Blick auf die Kosten für die Patienten. Wer selbst anbaut, der investiert alles in allem vielleicht einen oder zwei Euro in das Gramm Gras. Die Apotheke verlangt schon zehnmal mehr und besondere Präparate können schon mal einhundert Euro und mehr kosten! Hier will eindeutig die Pharmaindustrie mitverdienen, offenbar eng im Verbund mit der Bundesregierung. Wie sonst lässt sich erklären, dass eine Übernahme der Kosten durch die Kassen laut geplantem Gesetz bedeutet, dass dann umgehend jeder Eigenanbau verboten werden soll?

 

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