Mitbewohner klaut Gras

Richtig mutig oder eher fahrlässig hat ein wütender Kiffer gehandelt, der in Florida wegen vom WG Kumpanen geklautem Gras die Polizei anrief – mehrmals und voller Eifer bei der Bitte um Ermittlungen. (Bild von Jason Pinaster auf Pixabay)

Eigentlich läuft es andersherum und die Leute rufen die Polizei, wenn Kiffer gesichtet werden – doch in Florida hat sich ein Typ gedacht, es handle sich bei Cannabis nun mal um eine als Medizin legale Droge und entsprechend zuständig sind die Cops bei Diebstahl und Co. In besagtem Fall stahl ein Mitbewohner Hanf im Wert von etwa 20 Dollar und der Besitzer machte es Riesenfass auf. Er beklagte sich bei der Polizei sogar, dass er nun schlicht zu wenig Gras habe und nicht wie geplant ordentlich einen durchziehen kann. (Link zurzeit nur von ausserhalb EU erreichbar – danke, für die Zensur!)

Telefonterror auf der Polizeiwache…

…wegen eines ungeduldigen Kiffers! In Paso County im Sunshine State Florida wachsen nicht nur viele Orangen, sondern es gibt auch gutes Cannabis legal als Medizin oder eben vorerst noch illegal beim Dealer auf dem Schwarzmarkt. Der bestohlene Mann gab nicht auf und rief über Stunden an auf der Wache. Solches Verhalten kennen Dealer von Haschisch und Marihuana bestens, aber die Polizei? Der genervte Sheriff jedenfalls ist gar nicht hingefahren wegen dem Gras, sondern fuhr den Typen schließlich an, das Anrufen zu unterlassen bei Strafe.

Immerhin sind die Cops nicht gleich mit Schießeisen und Fußfessel, was den relaxten Umgang der Ordnungshüter in den USA mit Cannabis deutlich macht. Vor Jahren gab es noch lebenslänglich für einen Joint, aber geht es in vielen Ecken des Landes eher nach dem Prinzip von Leben und leben lassen. In Deutschland wäre gleich eine Hundertschaft los mit Hunden, aber im sonnigen Florida kann sich der Kiffer eben relativ unkompliziert mit Gras als Rauschmittel vergnügen oder den Hanf als Medizin bei Erkrankungen einnehmen.

Was die Polizei sonst so treibt bei Hanf im Internet

Veröffentlicht wurde der Bericht in den sozialen Medien und wir haben gleich mal nachgeschaut, was die Cops noch so alles tun rund um Cannabis. Im konkreten Fall steht ein Account bei Twitter namens #TweetAlong für die lustige Story, dort berichtet der Sheriff über den selbstsicheren, wütenden Anrufer mit dem geklauten Gras. Weitere Beispiele von Posts aus der Polizeiwache bei Hanf sind zum Beispiel:

  • in Seattle gab man vor diversen Cannabispartys bekannt, man werde Kiffern Doritos schenken mit dem Aufdruck, es wäre weiterhin illegal in der Öffentlichkeit Hanf zu konsumieren,
  • Grasfallen (weed traps) als Stichwort gibt’s in Iowa, wo die Cops auf die Suche gehen nach Konsumenten, die sich auffallend oft in der Nähe von Geschäften für süße Donuts herumdrücken,
  • undercover#420operations hingegen zeigt immer mal gerne erfolgreiche Razzien, die versuchsweise lustig dargestellt werden, wohl zur Erheiterung von Sittenhütern?

Bei allem Spaß solcher Posts stehen hinter Verhaftungen wegen Cannabis immer auch menschliche Schicksale. Oft wird ein Leben immer noch aus ideologischer Sicht heraus zerstört und wer wegen Gras hinter Gitter muss, der wird solcherlei Social Media kaum gutheißen. Kiffen ist kein Gewaltverbrechen und wenn im Vergleich dazu der Alkohol erlaubt ist, dann verliert das System hinter solcher Prohibition jegliche Glaubwürdigkeit.