Überdosis Cannabis - Symbolbild

Überdosis bei Cannabis? Hat da womöglich jemand gespritzt? Nicht nur wir sind skeptisch, was die Todesursache angeht. (Symbolbild von Liz Masoner auf Pixabay)

Bisher gab es keinerlei Berichte über Menschen, die an Cannabis gestorben sind – die Droge wirkt zum einen nicht an lebenswichtigen Körperfunktionen wie dem Atemzentrum, was beispielsweise bei Heroin und Opiaten im Allgemeinen ein sehr großes Problem ist. Bei Einnahme von Oxycodon und Co ist eine Überdosis möglich, weil die Atmung massiv heruntergefahren wird. Bei Hanf ist das eigentlich ausgeschlossen, doch nun hat ein Gerichtsmediziner aus Louisiana erklärt, er habe die erste Cannabis Tote unter dem Messer gehabt – Wie ist das zu bewerten?

Frau stirbt auf dem Sofa – vom Kiffen?

Ohne jegliche Studien und wissenschaftliche Nachweise erzählt der betreffende Aufschneider von Leichen nun beflissentlich, dass Hanf in hohen Dosen die Atemtätigkeit negativ beeinflusst. Das ist zwar völlig neu und sowohl im Labor wie in der Praxis unbekannt, aber gut: Wir sind ja auch in Louisiana, wo man für einen Joint schon mal ein paar Jahre in den Knast wandert! In einer Untersuchung 2017 wurde gezeigt, dass sich 0,6% aller Kiffer auch mal aus verschiedenen Gründen in das Krankenhaus begeben, beim Alkohol sind es hingegen 1,3%. Klar gibt’s Schwindel, Verwirrtheit und ein paar Begleiterscheinungen beim Cannabis, doch kein Arzt hatte bis dato irgendwelche körperlichen Gefahren festgestellt.

Ist Cannabis schuld oder gibt es eine Vorerkrankung?

Wenn wir uns den Fall nun genauer anschauen, dann wird klar: Die betreffende Frau hatte eine Infektion im Brustraum und der Lunge in den Wochen vor ihrem Tod und hier einfach die im Blut gefundenen THC-Werte dann als Ursache für das Ableben verantwortlich zu machen, ist fast schon tragisch absurd. Wer eine Lungenentzündung hat, der sollte auch nicht kiffen, Punkt. Allerdings wird der Gerichtsmediziner nicht müde das Cannabis verantwortlich zu machen und verweist auf besonders hohe THC-Werte.

Dabbing, Wachs und Kristalle: Neulich hat ein amerikanischer Politiker gesagt, das Rauchen von Cannabis Wachs und Splittern ist wie Komasaufen mit Whisky und so falsch ist das sicher nicht. THC-Werte von 25% oder gar 30% und das auf Dauer 24/7 – mit dem Hippiegras und dem gelegentlichen Joint zur Entspannung hat das nichts zu tun! Wir sind also gut beraten, nicht immer die stärksten Hanfsorten zu konsumieren und vor allem nicht permanent von morgens bis abends. Cannabis ist eine natürliche Droge, aus einer Pflanze, aber moderne Genetik kann hier natürlich entsprechende Effekte boosten mit dann wohl auch ziemlichen Belastungen für den Organismus.

Kann Hanf eine lebensgefährliche Allergie auslösen?

Bisher ist das so nicht bekannt, aber bei jeder Pflanze kann es auch Allergien geben. Zudem gibt es eine Menge Studien, die untersuchen warum Menschen wegen Cannabis in das Krankenhaus gekommen sind – meistens sind das Kinder, die THC-Gummibären verspeisten oder es kam zu Erbrechen, etwa wenn beim Fressflash durch Kiffen endlos viel Chips und Schokolade in sich hineingestopft wurden. Angststörungen und Paranoia, was durch Gras nicht so selten ist, aber eben auch nicht gefährlich, waren die häufigsten Ursachen für die Konsultation von Ärzten. Und auch die Hersteller von Haschischöl, die auf Butan Gas setzen, könnten Probleme mit den Atemwegen bekommen – Cannabis als alleinige Ursache ist jedoch sehr unwahrscheinlich für den Tod eines Menschen.

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