Kiffen in DenverCannabis legalisieren und wenigstens entkriminalisieren ist das eine, doch den Konsum dann auch einigermaßen zu kontrollieren, ist etwas ganz Anderes und der dieser Tage in Denver, Colorado gestartete Versuch zur Freihabe von Kiffen auch im öffentlichen Raum ist höchst bemerkenswert. Erlaubt der Gesetzgeber nämlich Haschisch und Marihuana, dann wird das auf Dauer kaum in den heimischen vier Wänden bleiben. Hanf ist immer auch eine soziale Droge, aber wie soll das funktionieren, den Joint in der Hand in der Fußgängerzone oder auf der Parkbank? Säufer müssen in Amerika bekanntlich die Pulle mit Papier einwickeln – was macht der Kiffer?

Kiffen in Denver nur „Solange keine Kinder in der Nähe sind…“

Faktisch werden heute nach längerer Vorbereitung die Tüten in der Öffentlichkeit von Denver erlaubt, das betrifft in erster Linie Coffee Shops, Yoga Studios, Kunstgalerien und einige andere, für Erwachsene begehbare Orte. Konkret geht es nun um die Lizenzen, denn bis dato ist das Kiffen vor dem Coffee Shop, vor der Kneipe, vor der Ausstellung gestattet. Lässt sich Ausschanklizenz für Branntwein nun mit einer für Cannabis kombinieren?

Einwohnerversammlungen und Treffen von Lobbyisten in Denver kamen zum Ergebnis, das Rauchen von THC öffentlich zu erlauben, allerdings nicht in der Nähe von Schule. und anderen für Kinder und Jugendlichen benutzten Einrichtungen. Dabei wurde immer wieder auf den Alkohol verwiesen, der von über 21jährigen problemlos – nur halt im Packpapier – konsumiert werden könne!

Wer soll das Gras vor Ort verkaufen?

Eine Schwierigkeit ist die rechtliche Lösung für die Belieferung der Shops, Kneipen, Galerien. Natürlich dürfen diese das Gras, den Shit, das Haschisch Öl nicht verkaufen, dafür gibt es wieder entsprechenden Stores und wenn in den kulturellen Hot Spots kein Laden zur Verfügung steht, dann könnte sich alsbald ein Schwarzmarkt vor Ort entwickeln. Diese Bedenken hat vor allem die Polizei und der Einwand ist auch berechtigt. Klar kann sich jeder ein bisschen Cannabis mitbringen, aber damit ist das prinzipielle Problem nicht erledigt.

Mit 2000 Dollar im Jahr ist die Lizenz für Coffee Shops & Co recht preiswert, gilt aber dann auch nur für Denver selbst. Im Moment wartet eine landesweite Entscheidung zur Freigabe von Hanf zum Rauchen in Clubs noch bei den Gerichten, unentschieden, aber die örtlichen Behörden und Unternehmer haben hier ganz konkrete Hoffnungen, dass sich der neue US Präsident Trump pro Marihuana positioniert. America First – auch beim Cannabis?