Italien Cannabis Referendum

Viel schneller als erwarten haben Aktivisten in Italien bei einem Cannabis Referendum 500.000 Unterschriften gesammelt für die Legalisierung (Bild von jacqueline macou auf Pixabay).

Das ging ja schnell! Nach den Veränderungen im italienischen Parlament rund um die künftige Drogenpolitik beim Hanf, die künftig Eigenanbau erlaubt, kündigten Aktivisten weitere Initiativen an. Und siehe da – beim Cannabis Referendum kamen in Italien die erforderlichen 500.000 Stimmen innerhalb von nur wenigen Tagen zusammen, was selbst Experten so nie erwartet haben. Ohne Zweifel gibt’s zwischen Rom und Mailand das große Bedürfnis, Cannabinoide endlich legal konsumieren zu können und vielleicht sind die Tifosi am Ende sogar schneller als die Niederlabe beim Freigeben von Haschisch und Marihuana? Deutschlands Hanffreunde schauen da nur neidisch zu, denn bei uns wird nicht mal eine Umfrage oder Petition in diesem Sinne erlaubt, stattdessen herrscht noch immer die Union und erzählt beim Gras den ganzen Tag lang Lügen.

Cannabis Aktivisten bedanken sich bei jeder einzelnen Stimme

Und zwar in den Sozialen Medien, wo die halbe Million Stimmen zusammenkam die gebraucht werden für mehr Druck auf die Politik. Die hat das Thema aber im Vergleich zu den Chargen, die bei uns in der BRD herrschen, schon erkannt und eine Gesetzesreform zum Hanf auf den Weg gebracht. Doch mit dem bloßen Anbauen indoor oder outdoor möchten sich die Italiener nicht abspeisen lassen und fordern daher jetzt zu Recht den ganzen Haschischkeks und zwar für alle im Land.

Zum Vergleich gefallen sich in Deutschland vor den Wahlen die Parteien der CDU/CSU in Fake News über Cannabinoide, eiern die Grünen herum mit ihrem Geschwätz einer „Entkriminalisierung“ und fällt dem Olaf Scholz von der SPD die hanseatische Automatenklappe im Gesicht runter, wenn er beim Gras zu fortschrittlichen Veränderungen befragt wird. Der Süden Europas steht gerne in der Kritik, macht uns aber schon wieder was vor in Freiheit und Respekt gegenüber den Bürgern!

Wann wird Italien über Hanf legal abstimmen?

Durch die Petition ist die Politik im Land des Stiefels gezwungen mehr zu tun als zu lavieren und so wird die Abstimmung über eine neue, frische, faire und vor allem gesundheitlich fürsorgliche Cannabispolitik Anfang nächsten Jahres stattfinden. Politische Beobachter sind überrascht ob der Schnelligkeit, mit der die Unterschriften zusammenkommen, verweisen aber auch auf den enormen Bedarf und auf die Popularität der Hanfprodukte, die trotz aller Verbote in Italien genauso konsumiert werden wie in Deutschland. Zugleich sollen wohl auch einige psychedelische Substanzen wie Magic Mushrooms legal werden, was ohnehin schon ein Trend ist etwa in Übersee und US-Bundesstaaten wie Oregon. In Italien soll beim Cannabis nur noch die kommerzielle Produktion verboten bleiben – der private Hanfbauer jedoch, Kiffer und Feinschmecker mit Marihuana in Essen und Trinken kann ohne Verfolgung wie in der BRD entspannt seiner Passion nachgehen.

Aktuell sammelt man fleißig weiter Unterschriften auch mit Blick auf das Oberste Gericht Italiens, das ja gerne mal Entscheidungen kassiert wie eine undurchsichtige Sphinx, sich aber bei solch gigantischem Zuspruch kaum gegen das Volk stellen wird wie bei uns das politisierte Bundesverfassungsgericht. Die Beteiligten weisen Befürchtungen über einen steigenden Konsum zurück, das wird ja auch bei von der Union gerne erzählt, ist aber in zahllosen Studien widerlegt. Schlussendlich möchte man in Italien die Willkür der Behörden eindämmen und Leute beschützen, die lieber Hanf einnehmen als Bier zu trinken.

Die derzeit noch geltenden Regeln, nach denen es schon bei 1,5 Gramm Haschisch oder Marihuana den Entzug des Führerscheins gibt, ordentlich Gängelei und Strafen, gehören damit hoffentlich bald der Vergangenheit an. Bis zu vier Hanfpflanzen dürften die Italiener und Italienerinnen bald legal zu Hause anbauen und da fragt man sich nur noch, warum das eigentlich nicht für ganz Europa gilt, Stichwort Europäische Union?