Outdoor Cannabis anbauen

In Kanada wird wegen der Coronakrise derzeit Outdoor Cannabis anbauen immer wichtiger und die Hanfbranche ist trotz Pandemie guter Dinge (Bild von Eugenio Cuppone auf Pixabay).

Die aktuelle Pandemie rund um das Coronavirus hat wie wir schon vielfach berichteten, enormen Einfluss auf die Hanfbranche. Schon vor Wochen hatten wir ja empfohlen, mal über Cannabis anbauen nachzudenken, auch wenn das natürlich illegal ist in Deutschland – aber wer keine Lust hat auf Bier und Wein wie politisch angeordnet findet online ausgezeichnete Hanfsamen und kann den Pflanzen beim Wachsen zusehen. Während das Gras hierzulande im Verborgenen sprießen muss, ist ein freies Land wie Kanada Lichtjahre weiter und dort setzen wegen Covid-19 viele Hanfbauern auf Outdoor Cannabis anbauen. So sind die für indoor Marihuana recht aufwendigen Hygienevorschriften bei der Zucht im Freien nicht ganz so kompliziert und die Branche erwartet keine Probleme beim Nachschub, schließlich greifen immer mehr Menschen gerne zum Joint, wenn es eine freie und faire Drogenpolitik gibt.

Viele neue Lizenzen für Cannabis Outdoor anbauen

Ein privater Züchter mit ein paar Spots Hanf im Garten braucht keine Konzession, aber die großen Unternehmen und viele Kleinbauern mit veredelten Sorten sehr wohl und hier sind die Zulassungen für die Zucht in den letzten Wochen wegen des Coronavirus um gleich mal 25% gestiegen. Verzögerungen etwa beim Liefern von Haschisch und Marihuana an die Fachgeschäfte sind nicht zu erwarten – in Deutschland dauert es übrigens schon mehr als drei Jahre mit dem behördlich genehmigten Anbau für die Cannabismedizin, was auf die üblichen politischen Winkelzüge der Biertrinkerpartei CDU/CSU und absichtlich bürokratischen Exzessen zurückzuführen ist. Das Wohl der Bürger oder gar Patienten steht beim Hanf bekanntlich an letzter Stelle in der Bundesrepublik.

Züchter im Land des Ahornblattes sind guter Dinge, dass die Branche weiter produzieren kann. Dort hat man sich ja auch nicht wie hierzulande auf hunderttausende Erntehelfer aus dem Ausland verlassen, sondern den Anbau von Hanf von Anfang hervorragend organisiert und ohne Fallstricke zugelassen. Zugleich wurde aber die Indoor Zucht im Gewächshaus vielerorts heruntergefahren, da nicht jeder Lust hat auf Masken und endloses Desinfizieren beziehungsweise den wenig hilfreichen Abstand zum Mitarbeiter in der Produktion. Besonders die beliebten Cannabis Konzentrate und Hanfzutaten für Speisen und Getränken kommen nun direkt vom Feld.

Datenlage zum Gras und zur anvisierten Ernte

Derzeit sind 42 neue Lizenzen für solche Spezialbauern mit Outdoor Hanf im Umlauf, das ist wie schon erwähnt deutlich mehr als noch im Winter, der in Kanada allerdings auch recht kalt bleibt trotz Klimawandel. Konzessionen verteilen sich wie folgt:

  • 27 Lizenzen für den standardmäßigen Anbau,
  • 13 Lizenzen für Mikro-Zucht, das sind spezialisierte Bauern und
  • 2 Lizenzen, die explizit für den Anbau von Medizingras reserviert sind.

Zum Vergleich hat Deutschland ja Jahre gebraucht für die Ausstellung solcher Genehmigungen, immer wieder verzögert, die Investoren hingehalten – in Kanada dauert das Ganze einen Tag. In der Summe sind mehr als 120 Lizenzen am Start, zumal die Outdoor Farmen oft auch noch andere Flächen etwa zum Kompostieren oder zum Entsorgen von nicht verkauftem Marihuana bereitstellen. Fast zweieinhalb Millionen Quadratmeter Fläche werden aktuell mit Cannabis und den besten Seeds bebaut, während indoor aktuell um die 1,8 Millionen Quadratmeter belegt sind.

Coronavirus wird Cannabis Anbau nicht stoppen

Mag sein, dass sich hier und da ein paar konservative Politiker mit der Bierflasche im Hintern über das Covid-19 freuen, weil Kiffen und Cannabis im Allgemeinen dadurch für einige Zeit komplizierter werden, aber die Branche ist optimistisch. Allein ein massenhafter Befall mit dem Coronavirus etwa der Hanfbauern oder eben die Anordnung der Behörden, die Felder zu schließen, könnte für Unruhe sorgen. Social Distancing ist aber kein Problem auf so riesigen Anbauflächen unter freiem Himmel, das haben die verantwortlichen Politiker in Kanada schon mehrfach betont.

Cannabis Aktien produzieren weiter: Respektive die dahinterstehenden Unternehmen – Aurora Cannabis etwa nutzt Outdoor Gras zur Forschung, während Canopy Growth vor allem niedrigere Kosten in der Viruskrise angibt für die Auslagerung. Hoffen wir also für die kanadischen Kiffer und Hanfpatienten, dass die Behörden hier weiter die Tore offenlassen – in Bayern etwa wird zum Vergleich ja auch Bier weitergebraut, weil Saufen dort als Volksbrauch gilt und den Politikern als Segen in Zeiten von Isolation und Quarantäne.