Nutzhanf Bienensterben

Bei einer Studie in Colorado haben Forscher gezeigt, dass Bienen von Nutzhanf sehr angetan sind. (Symbolfoto von Anke Sundermeier auf Pixabay)

Pflanzengifte und Monokulturen raffen vermutlich jede Menge Insekten und vor allem Wild-Bienen dahin, doch von der deutschen Umweltministerin Schulze bis hin zu Konzernen hat das bis dato kaum jemanden interessiert. Experten war schon länger klar, dass das bedenkenlose Killen der Insekten auf Dauer nichts weniger zerstört als unsere Ernährungsgrundlagen und nun steht Cannabis und konkret Nutzhanf im Fokus einer spannenden Debatte. Kann die Hanfpflanze das Sterben der Insekten aufhalten?

Studie aus den USA zeigt: Industriehanf ist attraktiv für Bienenvölker

Eine aktuelle Untersuchung zeigt einen Zusammenhang vom Anbau beim Nutzhanf und verstärkt auftretenden Bienenschwärmen, die sich bei der Pflanze den begehrten Blütenstaub holen. Dabei wurden Bienen auf zehn verschiedenen Feldern eingefangen im nördlichen Colorado, während der Blütenphase. In dieser Zeit wachsen in Region verschiedene Ernten heran und die Forscher konzentrierten sich ganz bewusst auf den Hanf, der jede Menge Pollen produziert und das könnte zu Ende gedacht den ins Schwanken geratenen Ökosystemen helfen.

Mehr als 2000 Bienen wurden gefangen von über 20 verschiedenen Arten und Völkern, darunter die klassische Honigbiene wie auch spezielle, wilde Ausgaben. Diese Varianz ist bedeutsam und zeigt, dass die Bienen in ihrer ganzen Vielfalt sehr gerne zum Nutzhanf fliegen und dabei andere Pflanzen konsequent ignorieren! Liegt hier die Lösung für ein massives Umweltproblem?

Weitere Untersuchungen erforderlich – sind die Blütenstäube von Cannabis ausreichend?

Das ist die spannende Frage, denn Pollen und Nektar haben nun mal den entscheidenden Einfluss auf das Überleben dieser ungemein wichtigen Insekten. Bietet Nutzhanf also entscheidende Qualitäten oder fliegen die Bienen nur dorthin, weil das wie bei den Sirenen und Odysseus quasi unvermeidlich ist? Zugleich warnen die Forscher, denn eine Ausweitung des Anbaus würde wohl wieder einhergehen mit eine Menge Pestiziden, um die Ernten zu schützen – und damit wäre vermutlich der bisher positive Effekt dahin.

Die Experten fordern daher weitere Untersuchungen und konkrete Pläne, wie und wann große Anbauflächen beim Nutzhanf mit Pestiziden besprüht werden. Auf keinen Fall in der Blütephase, logisch, aber das lässt sich eben nur mit staatlichen Vorgaben überwachen. Gerade erst wurde das Industriecannabis auf Bundesebene in den ganzen USA legalisiert und die Behörden erarbeiten Vorschriften für die Bauern – wir sind gespannt, ob die aktuellen Erkenntnisse zu den Bienen berücksichtigt werden. Möglicherweise hilft Hanf wie als Medizin beim Menschen auch der Umwelt und das würde die endlose Verbotspolitik der Vergangenheit (und weiterhin in vielen Staaten von China bis Deutschland) ein weiteres Mal ad absurdum führen.