Coffeeshops in HollandDieser Tage machen sich Kiffer in den Niederlanden Sorgen wegen des Rauchverbots und es ist gut möglich, dass vor allem die Besitzer der Coffee Shops in den Sog der schärferen Regeln geraten. Ein erwünschter Nebeneffekt bei der zunehmenden Beschneidung von Bürgerrechten unter dem Vorwand der Gesundheitsfürsorge? Außerdem berichten wir von der kanadischen Armee, die für ihre Soldaten den Rausch durch Cannabis simuliert, wohl um die Reaktionen zu testen und um die Truppe gegenüber biologischen Waffen mit Hanf im Sprengkopf vorzubereiten. Und dann gibt’s noch ein paar Neuigkeiten aus Südkorea, dieses Mal nicht aus dem Norden von Kim Jong Un. Offenbar bewerten die Koreaner Cannabis als Medizin derzeit neu und wir sind gespannt, ob Kiffen bald auch am 38. Breitengrad legal ist.

Nichtrauchergesetz: Coffee-Shops in den Niederlanden gefährdet?

Vor gut einem Jahrzehnt wurde in Holland ein Rauchverbot für Gastlichkeiten und sogar Hotels beschlossen und bis dato ausgenommen waren ähnlich wie in Deutschland abgetrennte Raucherbereiche. Das konnten einige besonders eifrige Gesundheitsapostel nicht akzeptieren und waren nun mit einer Klage erfolgreich, die auch spezielle Raucherräume verbietet. Angeblich entweicht der Rauch und belästigt die armen Nichtraucher und ohnehin gehöre die Bevölkerung besser erzogen, so die Argumente von Klägern vor einem Oberlandesgericht in den Niederlanden.

Kampf dem Tabak, Kampf dem Cannabis?

Nun sind nicht nur rund ein Viertel aller Kneipen, Gaststätten und Clubs in Holland mit solchen Raucherbereichen ausgestattet – auch die Coffee Shops mit bestem Haschisch und Marihuana leben bekanntlich von Kunden, die gerne mal rauchen oder eben mittels Vaporizer Hanf verdampfen. Logisch, dass hier nun mit Umsatzeinbußen gerechnet wird, auch wenn die Regierung das aktuelle Urteil mittels Klage bei einem höheren Gericht erstmal aussetzen könnte. Aber ob Marc Rutte und die aktuelle Koalition in den Niederlanden ausgerechnet für Kiffer eine Ausnahme machen wird?

Es ist sogar ein Verbot von Tabak denkbar, während Cannabis als Kraut weiterhin geraucht werden darf. Der pure Joint ist zwar nicht jedermanns Sache, weil stark und deftig, aber immerhin könnte das Urteil auf diese Weise vorerst umgangen werden. Die Coffee Shops zwischen Amsterdam und Den Haag sind oft mit aufwendigen Belüftern ausgestattet, mit kleinen Außenbereichen und Terrassen, um es den Kiffern und Kunden gemütlich machen zu können. Wenn hier nun ein Rauchverbot umgesetzt wird, das im Übrigen dann pure Gängelei wäre – wer geht schon in einen Coffee Shop und wünscht dort eine absolute Nichtraucherzone – dann sind all die Investitionen umsonst gewesen und wir werden gespannt auf die weitere Entwicklung schauen.

Kanadische Armee simuliert Cannabiskonsum

Kiffen ist psychoaktiv, zumindest wenn THC im Spiel ist und bis dato konnte auch im Labor die Erfahrung dieses Rausches nur durch den Konsum von Cannabis untersucht werden. Das möchte nun ausgerechnet die kanadische Armee verändern und gab bekannt, dass es eine Kooperation gibt mit einem Simulationsentwickler für das Training der Soldaten. Diese sollen quasi virtuell high werden und so jede mögliche Beeinflussung im Einsatz durch Hanf schnell erkennen. Zwar sind uns keine Cannabis-Kriege bekannt, aber vielleicht fürchtet Kanada ja den Angriff mit Joint und Blunt als Waffen der Dritten Welt? Oder geht es wieder mal nur um eine möglichst originelle Überwachung der Menschen im Lande?

Zwischen Legalisierung und Vorurteilen

Im Sommer legalisiert Kanada Haschisch und Marihuana für alle als Genussmittel und möglicherweise will die Armee jeglichem Missbrauch in der Truppe schon mal vorbeugen. Angesichts einer neuen Droge im Land, legal und für jeden erhältlich, könnten auch Soldaten öfters mal zugreifen, genauso wie heute in den Kasernen auch der Bundeswehr häufig gesoffen wird. Kreisen künftig die Grastüten in der Stube, dann ist das ein Problem für das Militär und die Vorgesetzten sollen mit der Simulation wohl geschult werden, um bekiffte Kameraden auszusondern und zu bestrafen.

Süd-Korea vor Legalisierung von Cannabismedizin?

Es sieht so aus, als könnten sich Patienten mit einer Vielzahl von Leiden nun auch in Südkorea mit medizinischem Cannabis behandeln lassen. Ein entsprechendes Gesetz wurde eingebracht in die entscheidenden Gremien und auch wenn das jetzt nicht den ganz großen Durchbruch bedeutet, so kommt der bis dato als gefährliche Droge betrachtete Hanf immerhin in das Spektrum von legalen Behandlungsmöglichkeiten.

Zwischen Gangnam-Style und Spießertum

Die Südkoreaner werden manchmal als Italiener von Asien bezeichnet, was sicher überzogen ist. Natürlich wird in Seoul ordentlich gefeiert, der ironisierende Super-Hit von Psy vor ein paar Jahren hat uns das treffend aufgezeigt. Faktisch werden jedoch Kiffer und bisher eben auch Hanfpatienten verfolgt und gnadenlos eingesperrt, was die Doppelmoral in diesem Land und seinem Kulturkreis ebenfalls deutlich herausstellt. So wurde eine Mutter, die auf dem Schwarzmarkt für den an einem Hirntumor leidenden Sohn Cannabis-Öl kaufen wollte, sofort hinter Schwedische Gardinen gesteckt!

Warum die Politik in Asien Drogen ablehnt

Drogengesetze in Südkorea stammen aus den 50er Jahren und sind im Wesentlichen wie das allermeiste in Asien kopiert aus dem Westen. Man gab sich alle Mühe, wirklich jede Droge einzeln zu erfassen und den Konsum mit massiven Strafen zu bedrohen, was erst im Jahre 2000 dann zu einem Gesamtparagraphen im Gesetzbuch gebündelt wurde! Demzufolge ist Kiffen und überhaupt jeder Konsum von Drogen vor Ort ein Tabu und die Koreaner bedienen sich aller überkommenen Vorurteile, um das zu begründen.

Aber woher kommt diese Ablehnung, wenn wir mal das hündische Nachäffen westlicher Vorgabe beiseitelassen? Zweifellos haben die asiatischen Kulturen nichts übrig für Genuss und die Verkümmerung jeglicher Individualität ist für jedermann fest eingeplant im Leben. Ansichten wie der durch China mittlerweile überall auf der Welt offerierte Konfuzianismus sehen den Menschen als Insekt und Ameisen kiffen nicht, haben keinen Spaß und dürfen sich schon gar nicht entspannen. Ob die jüngeren Generationen, die in Asien meistens hörig den alten Traditionen nachlaufen, daran etwas ändern werden?

 

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