Cannabis und Autounfälle - Symbolbild

Bei tödlichen Autounfällen und Cannabis im Blut neigen Polizei und Justiz zu vorschneller Verurteilung – Forscher haben die völlig willkürlichen Bluttests auf THC genauer untersucht. (Bild von Gerhard Gellinger auf Pixabay)

Die Bedeutung von Cannabis bei tödlichen Autounfällen ist zweifellos ein Politikum, das sich Anti-Hanf Lobbyisten nur zu gerne zunutze machen würden – bekifft Autofahren und dann noch Unfälle verursachen, das klingt wenn denn empirisch nachweisbar wie der feuchte Traum für alle Ordnungshüter auf dieser Welt. Freilich liegt der Teufel im Detail wie eine neue Studie aus den USA aufzeigt, bei der das Level an THC im Blut verglichen wurde bei Unfallopfern – offenbar weichen die Werte massiv ab und so lässt sich Cannabis als Verursacher solcher Crash nicht bezichtigen. Was genau wurde untersucht?

Macht THC wirklich fahruntüchtig?

Forscher der Universität Colorado haben sich also hingesetzt und verglichen was an Methoden zur Blutentnahme zur Verfügung steht bei Hanfkonsum. Dabei wurden die THC Level von verstorbenen Verkehrsopfern verglichen aus den Totenakten. Schnell zeigte sich: Es kommt offensichtlich drauf, wo am Körper Blut für den Test abgenommen wird! Auch macht es einen großen Unterschied, ob das Blut abgezapft wird direkt nach dem Tod oder Stunden beziehungsweise Tage später.

Die Wissenschaftler sind sich daher schnell einig geworden: Einem Unfallopfer die Schuld zuweisen zu wollen, nur weil Cannabis im Blut entdeckt wird ist äußerst fahrlässig – es gibt schlichtweg viel zu viele Unwägbarkeiten, die einer solchen Diagnose zuwiderlaufen! Natürlich sind diese Ergebnisse von politischer Sprengkraft, schließlich wird auch in Deutschland dem THC und damit dem Hanfkonsum in vielen Fällen ohne weitere Prüfung die Schuld am Unfall zugeschoben.

Die Moralkeule bekifft Autofahren als Totschlagargument

In den USA und auch hierzulande werden Verkehrsunfälle, bei denen Cannabis im Spiel ist, gerne und ausführlich zur Hetze gegen Hanf und dessen Legalisierung verwendet. Es gibt bekanntlich Limits für das THC im Blut und wenn hier post mortem getestet und Hanf gefunden wird, dann stehen Haschisch und Marihuana als Verursacher fest. Die Forscher konnten jedoch zeigen, wie diese Werte in den Stunden nach dem Tod massiv ansteigen – Drogen sind in der Konzentration höher und stärker nachweisbar als unmittelbar nach dem Ableben! Offenbar liegt das an der Abgabe der Cannabis Wirkstoffe in den Kreislauf, während bei uns Lebenden THC vor allem in der Leber und Lunge nachgewiesen wird.

Sind die Bluttests qualitativ überhaupt aussagekräftig?

Wahrscheinlich nicht. Bei der Untersuchung zeigten die Wissenschaftler aus Colorado, dass bei mieser Qualität beim Testen umgekehrt der THC-Wert steigt! So speichern Fettzellen die Cannabinoide und wenn bei der Blutentnahme diese Fettzellen bei der Messung beteiligt sind, dann ist der THC Wert viel höher als bei anderen Körperregionen. Einfach Blut abnehmen, Cannabis messen und dann behaupten, der Tote wäre „vollgepumpt“ mit Hanf – das ist wissenschaftlich betrachtet Kokolores! Daher sind viele Verkehrsopfer im Nachgang anders zu betrachten und eben nicht auch noch mit Drogenvorwürfen vollzukippen, auch wenn das aus den genannten politischen Gründen leider häufig weiterhin passiert.

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