Colorado sucht Kiffer

Der Legal State Colorado sucht Kiffer, die Auto fahren und setzt bei einer neuen, großen Untersuchung auf intensives Datensammeln zur Fahruntüchtigkeit bei Cannabis. (Foto: Codot.gov)

Die Legalisierung von Cannabis hat wie wir alle wissen einen entscheidenden Knackpunkt: Wie steht es um die Fahrtüchtigkeit beim Kiffen und sind wir nach dem Joint wirklich in der Lage, ein Auto sicher zu führen? In Deutschland hat jüngst das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden, dass der Führerschein nur entzogen werden darf, wenn dem Kiffer oder Hanfpatienten mittels eines zusätzlichen Gutachtens die Unfähigkeit zum Auto fahren nachgewiesen wird. In den USA wird das noch viel intensiver untersucht und jetzt macht der Legal State Colorado Nägel mit Köpfen. Eine Studie wird vorbereitet zur Fahrtüchtigkeit und Cannabis und das mit allen Schikanen, wie wir gleich sehen werden.

Wann beginnt bei Hanfkonsum die Fahruntüchtigkeit?

Das ist die entscheidende Frage und grundsätzlich weisen auch die Behörden im Legal State Colorado drauf hin, dass Kiffen das Risiko für Unfälle erhöhen kann. Wer am Fuße der Rocky Mountains mehr als 5 Nanogramm THC im Blut hat wird gegebenenfalls bestraft, in Deutschland ist das gerade mal ein Nanogramm. Allerdings ist es mal wieder dem Sheriff überlassen, unzulässiges Verhalten festzustellen und dann auch festzunehmen – die übliche USA Willkür halt. Aber reicht ein Zug am Joint wirklich aus, um nicht mehr fahren zu können und wann liefert die Wissenschaft hier endlich einen allgemeingültigen Test wie beim Alkohol, was sich dann überall gleich zum Check auf THC verwenden lässt?

Um hier besser urteilen zu können suchen die Behörden Teilnehmer für die Studie und dabei sollen Leute zum Zuge kommen, die oft fahren und zugleich kiffen. Es soll dann mittels Fahrsimulator getestet werden, gerne auch total breit, wie es um die Befähigung zum Auto fahren steht – lediglich das Cannabis müssen die Probanden selbst mitbringen. Dieser Umstand zeigt schon, warum dergleichen in Deutschland nicht möglich ist und deshalb können die Behörden und Politiker in der BRD daher auch weiter unqualifiziert von angeblichen Risiken schwätzen – es gibt ja keine Untersuchung zur Klärung des Sachverhalts.

Wie sieht der Test aus zum Autofahren und Cannabis?

Bezahlt wird die Untersuchung vom Bundesstaat Colorado. Teilnehmer zwischen 25 und 45 Jahren können sich per Website bewerben beim Gesundheitsministerium, geplant ist die Teilnahme von mindestens 90 Personen. Das wird weiter unterteilt in Nicht-Kiffer, Gelegenheitskiffer und Hardcore Smoker, die jeden Tag Weed konsumieren. Man muss seine Konsumgewohnheiten aufschreiben, es gibt Screenings und in der Nacht vor dem Fahrtest darf niemand Gras rauchen.

Der Test selbst dauert ungefähr vier Stunden. Am Anfang wird Blut abgenommen und untersucht und dann geht’s an den Simulator, der von der Universität Iowa entwickelt wurde. Gemessen werden auch die Bewegungen der Augen, der Pupillen sowie die Gedächtnisleistung sowie Reaktionsfähigkeit sozusagen zur Abrundung der Untersuchungen. Die Teilnehmer dürfen während der Tests kiffen, am besten das Gras, was die Leute ohnehin am liebsten rauchen.

Wie funktioniert der Simulator?

Ziemlich realistisch und es geht rauf mit dem Speed, wobei die „Fahrer“ auf großen Bildschirmen einen guten Rundumblick haben. Das Auto hat Räder, Lenkrad, Gaspedal und eine Art Armaturenpult, ja selbst an das Radio mit ordentlich Bass wurde gedacht. Die Amis eben! Simuliert werden auch der Straßenlärm und das Quietschen der Reifen, alles sehr realistisch. Jede Bewegung, jede Aktion der Probanden wird aufgezeichnet, vom Bremsen bis zu den Reaktionszeiten selbst. Wie reagieren Kiffer auf bestimmte Situationen, etwa einen querstehenden LKW? Und wie genau hängt die Entscheidung zu bremsen oder um das Hindernis herumzufahren mit Cannabis zusammen?

Der Vergleich mit Alkohol hinkt jedoch, weil es unterschiedliche Drogen sind, die verschieden wirken – bisherigen Untersuchungen zufolge fahren besoffene Leute aggressiver, während Kiffer eher auf die Bremse gehen und sich am Straßenrand entlangtasten. Die Forscher wollen vor allem wissen, wie Cannabis bei persönlichen Konsumgewohnheiten dann auch individuelle Entscheidungen auf der Straße zur Folge hat. Reagieren Kiffer unterschiedlich bei höherem THC Gehalt oder wirkt der Hanf bei allen gleich? Wir sind gespannt und werden beim THC.Guide über die neue Studie zu Autofahren und Cannabis zeitnah berichten.

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