Cannabinoide Psychedelika Mischkonsum

Beim Mischkonsum der Cannabinoide aus dem Hanf und Psychedelika aus Zauberpilzen kommt es laut einer Studie zur Verstärkung der Effekte (Bild von Pete Linforth auf Pixabay).

Beim Gebrauch und Konsum berauschender Substanz ist Vorsicht zwar nicht in jedem Fall die Mutter der Weisheit, da es durchaus auch mal etwas mehr THC sein darf oder ein Zauberpilz extra ohne dass deswegen gleich gesundheitliche Schäden drohen. Umsicht ist wohl ein besseres Wort für User, die schon auch aufpassen was auf der Party oder zu Hause eingeworfen wird und rund um Hanf gibt’s dazu passend eine neue Studie. Offenbar verstärkt Cannabis beim Mischkonsum die Wirkung von Psychedelika, also Psilocybin in Magic Mushrooms oder auch LSD und Meskalin Produkte. Eine intensivierte Erfahrung sei die Folge, so die Wissenschaftler vom Imperial College London nach der Befragung von 321 Konsumenten, die kiffen und dazu gerne mal einen Trip einwerfen. Worauf ist zu achten auch mit Blick auf Effekte und Dosierung?

Die Pforten der Wahrnehmung mit Hanf noch weiter aufstoßen

Jim Morrison hätte die neue Studie sicher mit großem Interesse gelesen und die legendäre Band „The Doors“ folgte einst jenen berühmten Pforten des Timothy Leary, der LSD und Zauberpilze als eine Art Erweiterung des Bewußtseins vollständig salonfähig machte. Bei der Untersuchung in London kam raus, dass mystische Erfahrungen, visuelle Trugbilder und die Loslösung des eigenen Ich aus der gewohnten Sphäre noch intensiver sind, wenn dazu ein Joint mit Gras geraucht wird. Dessen THC Anteil scheint direkt Einfluss zu haben auf diese Wahrnehmungen, die Experten als „psychedelischen Effekt“ bezeichnen.

Nach Ansicht der Forscher ist Kiffen zusammen mit Magic Mushrooms per se unproblematisch, doch können die Effekte bei besonders starken Marihuana durchaus mal umschlagen in eine unangenehme Erfahrung. Die Teilnehmer der Studie wurden im Vorfeld des Konsums befragt wie auch unmittelbar nach dem Abklingen der Wirkung am Tag danach und man erkundigte sich zu Emotionen, Gedanken und Empfindungen im Detail anhand eines Fragenkatalogs. Eine abschließende Wertung steht noch aus und braucht Vergleichsuntersuchungen, aber ein paar Tipps für Konsumenten und Patienten haben die Wissenschaftler schon mal in petto.

 Hanfpatienten und empfindliche Personen sollten psychedelische Drogen vorsichtig dosieren

Und zwar geht’s gar nicht so sehr um einen möglichen Horrortrip, der einmal sowieso selten ist und zum anderen ziemlich sicher andere Ursachen hat als ein Zug an der Bong mit Haschisch. Wichtiger ist vielmehr der Hinweis auf eine therapeutische Relevanz – Cannabis als Medizin auf Rezept sollte bei gleichzeitiger Einnahme von Zauberpilzen und LSD mit Vorsicht genossen werden, damit eine Therapie eben nicht kontraproduktiv verläuft. Umgekehrt kann das aber auch ein großer Vorteil sein bei künftigen Projekten, die wie schon in den USA zu sehen auf eine Heilwirkung solcher Substanzen abzielen.

Schwere Depressionen, PTSD Traumata und Angststörungen könnten auf bewußtseinserweiternde Substanzen ansprechen, die Forschung dazu läuft auf Hochtouren. Den Einfluss der Cannabinoide zu verstehen ist daher ungemein wichtig für mögliche Therapieansätze. Und auch für Otto Normal-Kiffer lohnt sich ein Blick auf solche Studien, denn bekanntlich verwenden viele Hanf User das Gras zum Mildern eines Trips, was nach den neuen Erkenntnissen möglicherweise gar nicht funktioniert. Ob da zum Beispiel Hanfsorten mit mehr CBD statt THC eine gute Wahl sind wird untersucht und wir sehen ein weiteres Mal, welche Chancen und welches Potential in Substanzen steckt, deren Gebrauch viel zu lange durch stumpfsinnige Politiker wie Terrorismus betrachtet worden ist.

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