Cannabis Medizin Psychiatrie

Cannabis als Medizin in der Psychiatrie war Thema einer Tagung von Hanf Fachleuten – lohnt sich Gras in der Nervenklinik? (Bild von Wokandapix auf Pixabay).

Michel Foucault wäre begeistert: Der französische Philosoph untersuchte vor Jahrzehnten als einer der ersten Geisteswissenschaftler die Bedeutung der Psychiatrie und wenn damals Cannabis Medizin schon eine Rolle gespielt hätte, wäre das in Werken wie „Die Geburt der Klinik“ oder „Die Ordnung der Dinge“ mit Sicherheit zum Tragen gekommen. Auf die Spuren gewissermaßen von Foucault, aber auch von Siegmund Freud und anderen begaben sich Fachleute auf einer Tagung im schönen Südtirol und diskutierten den künftigen Einsatz von Hanf in der der Nervenklinik. Während nämlich LSD und Zauberpilze und damit die vielleicht bald auch ganz legalen psychedelischen Drogen bei der Untersuchung von Geisteskrankheiten schon lange im Einsatz sind, blieb Marihuana bis dato außen vor – obwohl ja gerade die psychoaktive Wirkung vom THC für eine Menge Bewegung im Kopf sorgt. Künstler und Kreative verwenden Gras gerne und auf der Tagung in Italien haben die Forscher diskutiert, wie genau sich diese Wirkungsweise zur Heilung und Therapie in einer psychiatrischen Anstalt nutzen lässt.

Erfahrungsberichte zu Cannabis und Psychotherapie

Die gab es reichlich auf der Konferenz mit dem Titel „Medizinisches Cannabis in der Psychiatrie: Naturheilmittel, Rauschmittel oder medizinische Alternative“ und konkret gab unter anderem ein Professor Dr. Conca Auskunft, der gleich in Tirol mit der Methode Hanf an Patienten arbeitet. Auch Fachleute aus Deutschland und Österreich waren im Start und die Wissenschaftler waren sich nach intensivem Diskurs auch nicht zu schade, an die bockig-sture Drogenpolitik zu appellieren – die Freigabe von Cannabis gerade auch zur Behandlung von psychischen Problemen ist dringend erforderlich, weil Bier und Schnaps eben keinerlei Hilfe sind für betroffene Menschen als Therapie.

Direkt wird deshalb von den Verantwortlichen ein unverzügliches Umdenken eingefordert, das den Patienten in den Mittelpunkt stellt und keine Ideologie oder Verquickung mit Weingütern. Als Psychiater und Psychologen fordern die Teilnehmer der Konferenz deshalb:

  • Aufklärung der Fachwelt zum sicheren Einsatz von Cannabis ohne die üblichen, politisch instrumentalisierten Vorurteile,
  • Aufbau von Informationsportalen für die Ärzteschaft und
  • eine direkte, geförderte Aus- wie Weiterbildung der Mediziner im Bereich Psychiatrie sowie die Anbindung an internationale Forschung zum Hanf als Therapeutikum für den Geist.

Klingt alles sehr vernünftig, aber wird die Gesetzgebung reagieren, die in Österreich und Deutschland beim Cannabis ausschließlich von Rauschgift redet und den Eindruck vermittelt, nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit und dem Stand der Wissenschaft zu sein?

Schmerzen lindern – auch mit Hanf!

Am Ende, das betonen die Teilnehmer und Experten noch mal explizit, geht’s bei einer Behandlung von psychischem wie auch physischem Leid um die Reduktion von Schmerzen. Es geht um das Wohl des Patienten und um die zuverlässig-hilfreiche Wirkung von Cannabis – und genau das haben Gesundheitsbürokraten wie Jens Spahn einfach noch nicht verstanden. Oder sie verweigern sich schlicht diesen Grundlagen für alle, die den Hippokratischen Eid schwören nur weil die CDU/CSU wie üblich auf Parteispenden von den Pharmakonzernen schielt. Diese Praxis gilt es zu beenden.

Klar sind Profite solcher Unternehmen durch ein natürliches Heilmittel wie Cannabis in Gefahr und all die meist nutzlosen oder gar nicht so selten auch gefährlichen Pillen, Pflaster und Tinkturen in bunter Auswahl würde niemand mehr einnehmen, wenn zugleich mit Hanf in der Psychotherapie eine Medizin direkt aus der Natur zur Verfügung steht. Aber wird diese Botschaft aus Südtirol durchdringen? Wir warten auf Reaktionen und werden sehen, ob die Gesundheitspolitik dem Patienten dient wie in der Abschlusserklärung in Bozen gefordert – oder eben doch wieder nur den eigenen, niederen Interessen am Machterhalt ohne Bezug zur Realität wie beim Jens Spahn leider üblich.

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