Cannabis Canberra Freigabe

Gerade wird Cannabis legal in Canberra und wir schauen mal, wie die Freigabe trotz der schweren Waldbrände anlaufen kann (Bild von Design n Print auf Pixabay).

Dieser Tage wüten krasse Waldbrände in Australien und davon ist auch die Umgebung der Hauptstadt Canberra betroffen – just also jene Kapitale, die in wenigen Tagen den Besitz und Anbau von Cannabis legalisieren wird. Ob nun so einige Rauchschwaden auch von Joints stammen, wissen wir nicht, aber die Vorbereitung vor allem beim Verkauf von Hanf an Erwachsene läuft nicht rund wie erwartet. Gut möglich, dass der Schwarzmarkt im Bundesstaat Australian Capital Territory noch bestehen bleibt für eine Weile und wenn Ihr Gras für den persönlichen Bedarf in Canberra konsumieren wollt, dann bringt das eventuell trotz der Freigabe noch einige Risiken mit sich. Was sind die Probleme beim Etablieren der Freigabe einer legalen Cannabis Lieferkette in Canberra und werden die Behörden das alsbald klären?

Freies Cannabis für freie Bürger

Natürlich nicht in Deutschland. In Australien hingegen wurde im vergangenen Juni sehr überraschend die Freigabe verkündet ab 2020 und ab 31. Januar sollen unter anderem folgende Hanf Regeln für Erwachsene gelten:

  • der Besitz von 50 Gramm getrocknetem Marihuana oder von bis zu 150 Gramm nicht getrocknetem Gras ist erlaubt,
  • pro Haushalt dürfen die Bürger bis zu vier Hanfpflanzen anbauen,
  • Hydroponik als Zuchtverfahren bleibt verboten und
  • die Spots dürfen sichtbar wachsen, also muss niemand im Verborgenen mit Lampe und Sichtschutz anbauen.

Klingt erstmal ganz gut, zumal gerade die heimische Zucht dank der tollen Hanfsamen im Internet bestens funktioniert. Zwar benötigt Cannabis auch eine Menge Wasser, was im trockenen Australien sicher schwierig sein kann hier und da, aber dafür brennt die Sonne des Klimawandels auf die Hanf Spots und mit viel Licht und Wärme ist unser allerliebstes Gewächs bestens bedient.

Wo können Australier Cannabis kaufen?

Hier beginnen die Schwierigkeiten, denn dazu gibt’s bis dato keine Regeln! Das ist so ein bisschen wie in Deutschland mit den Headshops, die zwar eine Bong verkaufen dürfen oder den Vaporizer zum Cannabis verdampfen, doch eben nur theoretisch und auf keinen Fall real befüllt mit Haschisch und Marihuana. In Canberra werden deshalb auch keine Dispensaries eröffnen, das sind die amerikanischen Fachgeschäfte für alle erdenklichen Produkte mit THC und CBD. Auch dürfen sich die Leute keine Geschenke machen etwa von der letzten Ernte, so dass wirklich nur Zucht und Konsum ohne Probleme möglich sind. Selbst Hanfsamen zu kaufen ist regulatorisch betrachtet schwierig in der Hauptstadt von Down Under – die Stadtregierung meinte auch, es gehe um weniger Schäden durch Hanf und nicht um eine Freigabe wie in Nordamerika.

 Wer erwischt wird mit Gras, bekommt aber keine Strafe mehr und die Ideologen in Canberra erhoffen sich vielleicht auch eine kleine, feine Registrierung der Kiffer, die man dann wie Abhängige auf Wunsch behandeln kann. Natürlich wird das in der Praxis kaum jemanden betreffen, schließlich ist Hanf weder für Prostitution noch Überfälle oder Raubmorde bekannt zur Finanzierung einer Sucht – aber wir lassen den Behörden ihre Wächterfunktion. Immerhin wird der Anbau legalisiert, was übrigens in Deutschland beinahe unmöglich erscheint, da unseren Politikern durch die Zucht von Gras zu Hause die begehrten Steuern bei einer Legalisierung entgehen könnten. 

Schwarzmarkt weiterhin beim Cannabisangebot Nummer 1

Es gehört zur Schizophrenie der Politik bei uns wie auch in Australien, dass in puncto Erwerb und Verkauf die erwachsenen Bürger beim Hanf weiterhin zum Gang zum Dealer gezwungen werden sollen. Allerdings ist es auch nicht so blöd von der Politik gedacht, die sich auf diese Weise ein völlig willkürliches System sichert, mit dem bei Bedarf jederzeit Jagd gemacht werden kann auf Gras kaufende Kiffer und Hanfpatienten. Wer das Cannabis kaufen will in Canberra, der findet das weiterhin nur bei den Dealern im Park und Experten diskutieren derzeit verschiedene Lösungsmöglichkeiten.

So könnten beispielsweise Cannabis Club eröffnet werden. Dort können sich Personen registrieren, gemeinsam anbauen, kiffen und Gras tauschen – aber eben nur zwischen Mitgliedern, was den Konsum respektive den Verkauf in der allgemeinen Öffentlichkeit verhindert. Frage: Warum sind die Politiker eigentlich so extrem besorgt wegen dem Joint bei Tageslicht? Wer durch die großen Städte läuft, sieht überall Kiffer mit dem Dübel, riecht das Gras und das wohlgemerkt trotz der allgemeinen Verbotspolitik. Zugleich dürfen Alkis aber ihren Suff mit aller Konsequenz zelebrieren, sich auskotzen vor dem Shoppingcenter und lallend herumliegen, vielleicht auch eine kleine Schlägerei anzetteln. Jenseits von Canberra und Australien ist Saufen eben auch ok für unsere deutschen Gesundheitspolitiker und es ist auch in Ordnung im Gegensatz zum Hanf, die schlimmsten Verwerfungen durch Alkohol Kindern und Jugendlichen tagtäglich vor die Linse zu halten.