soziale Gerechtigkeit in Cannabisindustrie

Mehr als hundert Geschäftsleute haben sich an den Kongress in den USA gewandt mit direkten Forderungen zur Verbesserung der Cannabisindustrie – Soziale Gerechtigkeit gehört auch dazu. (Bild von Gerd Altmann auf Pixabay)

Ausgerechnet die Könige des Kapitalismus: Ein Zusammenschluss von mehr als einhundert Unternehmern aus der Cannabis Branche haben einen offenen Brief an den Kongress geschrieben, dass jede in puncto Hanf durchgeführte Reform und Gesetzesänderung bitteschön auch die soziale Gerechtigkeit berücksichtigen soll. Aber was bedeutet „Social Equity“ in den USA überhaupt und welche Aspekte liegen den Firmen aus den Bereichen Haschisch und Marihuana hier besonders am Herzen?

Die öffentliche Meinung über Hanf ändert sich schnell und gründlich

Jahrzehntelange wurde uns erzählt, Cannabis wäre ein Gift, so gefährlich wie Heroin und als dann einige mutige Politiker die Gesetze in den USA änderten, da war schnell klar: Hanf wirkt als Medizin, als Rohstoff, als Genussmittel und hilft vielen Leuten, was die alten Stories über gefährliche Kiffer und Co als echte Lügenmärchen der Regierungen enttarnte. In Deutschland erzählen Merkel und Konsorten das noch ein bisschen weiter, es gibt ja keine Gegenwehr, doch in den USA haben sich die Institutionen der Sache angenommen und ihr könnt heute in immer mehr Legal States ohne Einschränkung Cannabis kaufen, anbauen und konsumieren.

Von der Nützlichkeit bei Hanf bis zur Cannabismedizin und eben der Alternative als Genussmittel gegenüber dem nun wirklich nicht sonderlich gesunden Alkohol – Haschisch und Marihuana werden von der Öffentlichkeit mittlerweile ganz anders wahrgenommen und jenseits der deutschen Politik erkennen die Leute große Chancen für Wirtschaft und Medizin. Das wollen auch die Unternehmen in dem aktuellen Schreiben deutlich berücksichtigt sehen bei Gesetzesvorhaben auf Bundesebene in Amerika, die Cannabis in Zukunft vielleicht im ganzen Land legalisieren.

Einträge ins Strafregister und Kredite für die Cannabis Unternehmen

Konkret wird verwiesen auf alte Vergehen, die während des idiotischen War on Drugs unzählige Leute in Schwierigkeiten und hinter Gitter brachte. Auch jetzt noch verweisen lokale Banken und Behörden auf solche Einträge und verweigern Subventionen, Anbaulizenzen und so weiter. Das summiert sich in der Benachteiligung kleiner Firmen. Im offenen Schreiben geizen die Unternehmer auch nicht mit Zahlen:

  • 2018 wurden mit Cannabis als Medizin und Genussmittel in den USA mehr als 10 Milliarden Dollar eingenommen,
  • in den Legal States freute sich der Bundesstaat über Steuern von insgesamt mehr als 1,2 Milliarden Dollar und
  • mehr als 200.000 Leute hätten eine Einstellung im Hanf Business gefunden.

Das zeigt: Cannabis ist ein Wirtschaftsfaktor, ein kulturelles Bonmot, das sich nicht mehr wegdenken lässt und das deshalb in jeglicher Hinsicht gleich und fair zu behandeln ist. Zugleich bleiben aber auch viele Kommunen und Menschen von diesem Boom ausgeschlossen – weil der vorherige Anti-Drogenkrieg die hier weiter oben aufgeführten Probleme lokal quasi eingeimpft hat.

Wie lassen sich soziale und rassische Ungerechtigkeiten beseitigen beim Hanf?

Aber welche Maßnahmen können helfen und was schlagen die Unternehmer vor? Um Cannabis als reales, legales und fair strukturiertes Business aufzustellen und Hanf als gesellschaftliche Normalität, braucht es nach Angaben der Verfasser des Schreibens an den Kongress unter anderem folgende Ansätze:

  • Änderung der Einstufung von Cannabis auf Bundesebene,
  • Bankenreform zur Erleichterung der finanziellen Ausstattung des Business,
  • Fürsorgeprogramm der öffentlichen Hand, um benachteiligte Kommunen an das boomende Gewerbe anzuschließen und
  • Löschung der Einträge für Haschisch und Marihuana im Strafregister.

Schnelle Lösungen werden gefordert, die Geschäftsleute machen Druck. Besonders auch das rassistische Profiling gehört abgeschafft, nach dem die Cops vor allem gerne schwarze Leute anhalten und durchsuchen. Letzteres ist in Deutschland weniger ein Problem – hier wird gleich die gesamte Bevölkerung inklusive der Hanfpatienten als kriminell und böse beschimpft, so dass wir auf einen ähnlichen Brief aus der deutschen Wirtschaft wohl noch eine Weile warten müssen.

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