Einheitliches THC-Level

Ein hochrangiger Mitarbeiter der US-Gesundheitsbehörden schlägt für medizinisches Cannabis ein einheitliches THC-Level vor. Was soll das bringen? (Bild von Brent Barnett auf Pixabay).

Wenn über Cannabis geforscht wird, dann zeigen sich häufig auch abweichende Ergebnisse und das liegt am speziellen Profil einer jeden Sorte. Ihr könnt ja Hanfsamen online kaufen, da zeigt sich schon die große Auswahl und besonders der THC-Wert interessiert viele Cannabisbauern. Um hier freilich für die Forschung aussagekräftige Studien erstellen zu können, fordern Beamte in den USA ein einheitliches THC-Level – nur durch die immergleichen Testobjekte könnten Erkenntnisse gewonnen werden, etwa zur Wirkung von Hanf bei chronischen Schmerzen oder Übelkeit. Ist das hilfreich oder wird die Debatte wieder mal verzögert zugunsten von Ansichten, die für Cannabis wenig übrig haben? 

Das Problem mit der Hanf Potenz

Klar, für und Patienten ist das weniger ein Problem, wir konsumieren ja Cannabis wegen dessen Wirkung! THC muss schon mit drin sein im Gras oder aber wir setzen bewusst auf CBD, das nicht berauschende Cannabidiol wirkt auf den Körper und macht nicht high. In der Forschung allerdings sieht die Sache etwas anders aus, da offenbar die Potenz von Hanfsorten zu einer Verzerrung führt beim Studienergebnis, so dass Standards etwa zur Verschreibung von Gras durch Ärzte auf Bundesebene in den USA schwierig sind. Auch der Inhalt bei Vollspektrum Cannabis mit Terpenen und Co sowie die Form des Konsums beeinflussen Testresultate – ist hier ein einheitliches THC-Level wirklich die Lösung? 

Öffentliche Aufklärung zum Cannabis

In Deutschland findet das nicht statt, in den Vereinigten Staaten macht man sich immerhin Gedanken: Um der Politik und Medizin Handlungsanweisungen geben zu können, müssten die Tests und Studien stets gleich belastbar sein – ähnlich also wie beim Zusammenmixen von Aspirin, Valium und anderen Tabletten. Hanf aber ist eine Pflanze und die Forscher wollen deshalb bei den verwendeten Extrakten und Tinkturen eine Standarddosis von 5 Milligramm festschreiben im Labor. Kritiker verweisen aber auf

  •  andere Cannabinoide im Hanf, die Einfluss haben auf Ergebnisse,
  •  die Unklarheit bei den Konsummethoden – rauchen, verdampfen, essen und so weiter wirken jeweils unterschiedlich,
  •  ein staatliches Label auf Hanfprodukten deshalb nur schwer einheitlich sein könnte – erfassen ließen sich jedoch Reinheit und Qualität beispielsweise bei der Produktion.

Ein unveränderlicher Standard beim THC im Gras wird deshalb eher ungenaue Ergebnisse liefern zur Bioverfügbarkeit, zu den pharmakologischen Auswirkungen und Hinweise dann daraus für die Cannabismedizin explizit zu gewinnen scheint schwierig.

Welchen Einfluss hat THC auf die Gesundheit?

Das ist die Frage und hohe wie niedrige Level sind nicht abschließend untersucht. Die genannten 5 Milligramm geistern gerade durch die Wissenschaft vom Hanf in den USA, Befürworter halten dies nach Abschätzung aller Faktoren als für den besten Mittelwert. Es lässt sich hier beobachten, wie die Anti-Hanf Lobby ein bisschen verzögert und von Forschung redet, zugleich aber auch sich niemand mehr Märchen erzählen lässt – der THC-Gehalt kann mit einem Standard zumindest im Mittel genau analysiert werden mit Konsummethoden, Terpenen und Hanfsorten und in Abhängigkeit von den Bio Daten der Probanden selbst. Es ist durchaus vorstellbar, dass in einigen Ländern am Ende auch Produkte aus dem Cannabis auf den Markt kommen, die genau diese Deckelung haben beim THC und wir sind gespannt, wie sich solcherlei dann verkauft.