Cannabis Forschung USA - Symbolbild

Sogar die vereinigten Sheriffs in den USA fordern nun eine Neubewertung von Cannabis mindestens in der Forschung, auch wenn daneben weiterhin die üblichen Anti-Hanf Plattitüden bemüht werden. (Symbolbild von Meli1670 auf Pixabay)

Ausgerechnet die klassischsten aller Cops, die berüchtigten Sheriffs, haben gerade ganz aktuell eine Neubewertung von Cannabis in den USA durch die Bundesbehörde gefordert. Das geht aus einer Pressemeldung der National Sheriffs Association hervor. Und auch wenn dabei keine Legalisierung bei Haschisch und Marihuana auf den Fahnen steht der Polizisten, so gibt’s immerhin die Forderung nach besserer Erforschung vom Hanf – dreht sich also in der Wind auf den Revieren und wird die Organisation der Sheriffs in Zukunft nicht mehr als der übliche Scharfmacher auftreten beim Thema Cannabis?

Das Eigeninteresse von Polizisten…

…ist natürlich niemals irgendeine Form von Legalisierung – die Cops verlieren dann ja Zuständigkeiten und damit Gelder, Personal und immer auch das Recht, einfache Bürger einfach mal so anzumachen und zu gängeln. Polizisten sind nun mal per se auf diesen Machtanspruch fixiert und so fordern dann auch die Sheriffs aktuell keine Freigabe beim Hanf an sich. Cannabis wird als gefährlich angesehen, als Sicherheitsrisiko und so weiter, doch immerhin gibt sich die Vereinigung der Cops verständnisvoll, dass einige Leute krank sind und dabei auf Hanf setzen als eine offenbar hilfreiche und wirksame Medizin!

Übliche Tiraden: Daneben wird aber fleißig der übliche Quatsch erzählt, den Politiker und Gesetzeshüter immer von sich geben, um die Deutungshoheit zu behalten – auch wenn Untersuchungen, Studien und Befragungen faktisch das Gegenteil beweisen. So führt Cannabis laut der Sheriffs zu Gangkriminalität, organisierten Handel und so weiter. Das hat zwar weniger mit Hanf, sondern mit den Verboten zu tun, aber egal – der Jagdhund wird auch nicht plötzlich das Rebhuhn zur schützenswerten Spezies erklären.

Cannabis sollte besser erforscht werden

Dieser Punkt ist freilich neu und wir können nur spekulieren, ob die Cops in den USA diesen Hinweis taktisch verwenden – die allgemeine Zustimmung der Bevölkerung und die großen Erfolge der Cannabis Legalisierung lassen sich nun mal nicht übersehen – oder es ernst meinen, doch konkret fordert die Association eine bessere Untersuchung von Haschisch und Marihuana! Dabei wünschen sich die Polizisten Aufklärung über:

  • die tatsächliche Wirksamkeit von Cannabis als Medizin,
  • Erkenntnisse zum Einfluss von THC auf die Fahrtüchtigkeit und
  • in der Summe eine neue Einstufung von Cannabis bei den Bundesbehörden als Substanz, die erforscht und zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet werden kann auch über Staatsgrenzen hinweg.

Wenn das gut 85% der befragten Sheriffs sagen, dann ist da was dran und zumindest möchten die Cops eben nicht verklagt werden in Zukunft, nur weil sie einen AIDS Kranken im Endstadium auf die Straße nageln, nur weil der ein paar Blüten Gras einstecken hat. Der Kongress jedenfalls wird aufgefordert, die Forschung sofort zu erlauben und voranzutreiben und endlich klare Richtlinien zu verfassen, an die sich die Cops auf der Straße dann halten können. Wenn sich nun also auch die Polizisten bewegen, dann zeigt sich die Neubewertung von Hanf auf ganzer Linie – in Deutschland hatte voriges Jahr ein Polizeiverband ähnlich argumentiert, aber die Ohren bundesdeutscher Politik öffnen sich derzeit nur, wenn die Worte Klima, Krise und Wähler irgendwie zusammen in einem Satz auftauchen.