Wissenschaftler verklagen die DEA

Ein Institut, das sich für die Erforschung von Cannabis mit Regierungsgeldern bewirbt, hat nun die DEA in den USA wegen Untätigkeit und Verzögerung vor Gericht verklagt. (Symbolbild von Pete Linforth auf Pixabay)

Die DEA, das wissen wir aus den üblichen Hollywoodfilmen rund um Drogen, ist als Drug Enforcement Agency zuständig auch für Cannabis in den USA. Freilich scheint sich die Behörde trotz Legalisierungswelle quer durch das Land wenig bis gar nicht zu kümmern um den Hanf und einigen Forscher reicht es jetzt: Nachdem seit Jahren Bewerbungen aus der Wissenschaft eingehen für den Anbau und die Erforschung von Cannabis auf Bundesebene, doch nichts passiert, hat ein renommiertes Institut nun Klage gegen diese ignorante Praxis eingelegt. Man stelle sich vor, in Deutschland würde die Humboldt Universität die Bundesregierung wegen Ignoranz und Unfähigkeit bei der Cannabispolitik verklagen – so ähnlich jedenfalls läuft das derzeit in den USA.

Die Erforschung von Hanf für rechtliche Grundlagen

Eigentlich gibt’s in den USA schon seit 50 Jahren eine Forschungsstelle, die steht in Mississippi und dort dürfen Haschisch und Marihuana angebaut und untersucht werden. Allerdings beschweren sich Forscher schon lange, dass das Gras in dieser Uni wenig Qualität hat und überhaupt gab es kaum wirklich intensive wissenschaftlicher Auseinandersetzungen mit dem Hanf – verständlicherweise, denn die US-Regierung hatte bis vor kurzem wenig Interesse an der diesbezüglichen Forschung.

Das lässt sich nun das Scottsdale Research Institute nicht mehr gefallen und verklagt den Betreiber DEA. Um PTSD, also die posttraumatische Belastungsstörung bei Soldaten nach dem Einsatz zu untersuchen, brauche man ordentliches Cannabis in Variationen! Die DEA hatte schon vor gut drei Jahren eine Ausschreibung angekündigt für den Anbau von Gras zur Erforschung, doch die Bewerbungen eben der Unis einfach ignoriert und war schön in der eigenen Soße geschwommen wie so üblich bei den Polizeieinheiten. Macht hier nun ein Gericht endlich Druck?

Was steckt hinter dieser DEA Taktik?

Ganz klar eine Verzögerung aus Gründen, die nur Kalkriesen und Altvordere verstehen: Während in den gesamten USA Hanf legal wird und vor allem massive Zustimmung findet, suhlt man sich bei der DEA in Selbstzufriedenheit – welcher Drogenjäger hat schon Interesse an einer Entlastung ausgerechnet jener Klientel, die man gerne und vor allem einfach jagen kann? Selbst der Justizminister Barr ist nur ein Schwätzer, der zwar Research fordert und ankündigt rund um die Hanfpflanze, seit Amtsantritt im letzten Winter jedoch nichts in puncto Zulassung der Anbaulizenzen tut. Immerhin wirft er aber auch keine Steine mehr in das Rad der Freigabe, wie sein Vorgänger Sessions, der Marihuana persönlich hasst und jede Legalisierung abgelehnt hat.

Auch im Kongress gibt’s regelmäßig Streit zur Cannabis Forschung und langsam, aber sicher setzen sich die Hanf Befürworter durch. Vieles in der Regierung Trump ist aber gerade auf Verzögerung angelegt – gäbe es Untersuchungen, dann fänden auch die Minister heraus, welch nützliche Pflanze Hanf ist und dann müsste man die Einstufung auf Bundesebene ändern. Eine Legalisierung wäre dann im ganzen Land nicht mehr aufzuhalten. Wir warten gespannt auf das Gerichtsurteil.