Bundesdrogenbeauftragte Cannabis Inquisition

Eine neue Studie untersucht das Wüten der Inquisition gegen Cannabis und die Scheiterhaufen erinnern an die heutige Bundesdrogenbeauftragte (Bild von 2111695 auf Pixabay).

Es gibt gerade eine neue historische Untersuchung zu Hanf in finsteren Zeiten und wir haben bei der Besprechung von Aktionen der Kirche gegen das Kiffen vor hunderten Jahren gleich an die Drogenpolitik der CDU/CSU gedacht. Genauso unversöhnlich, dumm und brutal wie die Inquisition gegen Cannabis vorging, geriert sich heute auch die Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig – augenscheinlich gibt es deutliche Gemeinsamkeiten beider Institutionen respektive bei deren Leitung. Wie also drosch die Katholische Kirche einst ein auf Haschisch und Marihuana und ist es eigentlich überraschend, dass nun die Konservativen Politiker wie eben Ludwig, Markus Söder oder auch Angela Merkel selbst diese Linie von den Autodafés und Scheiterhaufen bis zur heutigen Razzia gegen Hanfgeschäfte fortführen?

Ist Cannabis Droge oder Medikament?

Die Frage ist natürlich klar, schließlich kommt Hanf seit Jahrtausenden bei Schmerzen, Depressionen und Unwohlsein zum Einsatz und wird heute gibt es Cannabis auf Rezept für kranke Menschen. Zugleich versucht die Politik und versuchen die Kontrolleure des Volkes von Kirche bis Wohlfahrt natürlich ihre eigenen Termini in den Köpfen der Leute zu verankern und „Droge“, „Rauschgift“ und so weiter für ein beliebtes Heilmittel zu verwenden hat lange Tradition. Ihren Anteil dazu leisten in modernen Zeiten Pharmaunternehmen und Bierkonzerne, die null Interesse haben an Aufklärung und Fairness und so gemeinsam mit der Politik eine „Drogenpolitik“ ins Wert setzen, die mit der Realität oder den Bürgern nichts zu tun hat.

Für die Kirche ist Hanf die Pflanze des Teufels

Solches Urteil wurde vor gut 250 Jahren in Mexiko gefällt, als ein innovativer Arzt und Priester sich begann für das hochwirksame, gut verträgliche Cannabis einzusetzen wie heute Kiffer und Hanfpatienten. Betont wurden die heilsame Wirkung aus Eigenerfahrung und mit Verweis auf wissenschaftliche Studien – genauso also wie heute auch, schließlich haben wir eine Menge Untersuchungen zum Einsatz von Cannabis und um deren Berücksichtigung sollte sich die Debatte auch drehen. Sollte es, doch im 18. Jahrhundert agierte die Spanische Inquisition in Mexiko nicht anders als die CDU/CSU und deren Bundesdrogenbeauftragte in 2020 – Cannabis wird als böse, schlecht und als dem Teufel geweiht beschrieben!

Damit nicht genug. Wie Daniela Ludwig heute versuchte die Kirche schon damals alle Kiffer zu jagen und einzusperren, den Hanf mit allen Mitteln zu verbieten und unbelehrbare User entweder mit der Acht, dem Bann und sonstiger Ausweisung zu belegen – oder am besten gleich an Ort und Stelle zu verbrennen! Was würde die CDU/CSU tun als Kirchenpartei mit dem Stock im Hintern und dem Bierkrug in der Hand im 18. Jahrhundert? Würde Frau Ludwig selbst Feuer legen am Scheiterhaufen mit den Kiffern drauf, so sie denn könnte? Der betreffende Forscher und Geistliche wurde immerhin verschont, aber seine Bücher verbrannt, zensiert verboten, die Idee einer Legalisierung von Cannabis als schändlich vergessen gemacht. Die Gemeinsamkeiten mit der aktuellen Drogenpolitik sind in Akt und Gnaden also nicht zu übersehen.

Macht der Kirche und CDU/CSU beschneiden: Das ist entscheidend und wir wissen aus der Geschichte, welchen Schub die Aufklärung in Gang setzte, als die Leute in Europa sich frei machten vom Geschwätz der Kirche – brauchen wir also eine politische Aufklärung, damit die Ansichten der CDU/CSU zum Hanf endlich in der Mottenkiste verschwinden, am besten zusammen mit den derzeit verantwortlichen Politikern? Der Papst hat damals jedenfalls nicht geholfen und heute werden es die Grünen oder Linken auch nicht tun, dafür sind die Pfründe der Macht zu köstlich und wir hoffen mal, dass wenigstens die Justiz als Dritte Gewalt im Rechtsstaat nicht ebenfalls ihre Traditionen auf die Inquisition als frühere Spruchkammer zurückführt.