Neonazis und CannabisAls vergangene Woche in den USA und namentlich in Charlottesville eine ganze Reihe von rechten, national gesinnten Demonstranten gegen den Abbau einer Statue des Südstaatengenerals Lee protestierten, da kam es zu heftigen Angriffen der linksextremen Gegner und die Tumulte wurden anschließend von Präsident Trump offensichtlich nicht ganz optimal kommentiert. Für uns Kiffer freilich ist dabei der Umstand interessant, dass diese Ausschreitungen im Bundesstaat Virginia sogar Einfluss haben auf die Cannabis-Politik des Weißen Hauses, wurde doch nun ein wichtiger Hanf Befürworter aus dem Beraterstab von Donald Trump von einer großen Marihuana-Messe in Kalifornien ausgeladen. Torpedieren die politisch überkorrekten Hanf Aussteller damit ihr eigenes Anliegen, nämlich eine bundesweite Legalisierung von THC Produkten?

Boykottaufrufe bei Facebook

Unmittelbar nach den Ausschreitungen und der Weigerung des Präsidenten, einseitig auf die Rechten einzuschlagen, kam es zu Boykottaufrufen bei Facebook hinsichtlich der im September in Los Angeles stattfindenden Messe „Cannabis World Congress & Business Expo.“ Ganz konkret echauffierte sich dabei die Minority Cannabis Business Association über die Teilnahme von Roger Stone, einem engen Freund und Berater von Trump höchstpersönlich. Stone, der im Übrigen als politischer Trickser und zugleich sehr wohl als Befürworter einer Freigabe von Haschisch und Marihuana gilt, habe, so die Ansicht der Boykotteure, eine lange Geschichte in rassistischen Ausfällen und dürfe deshalb gerade aufgrund der aktuellen Ereignisse in Charlottesville auf keinen Fall auf einer Hanf Messe reden beziehungsweise sagte die Assocation ihre Teilnahme gleich ab.

Ein faustischer Pakt?

Davon jedenfalls reden die US Medien, wenn es um eine Zusammenarbeit der Cannabis Lobby und Roger Stone geht, wobei hier offenbar die Hanffreunde als Doktor Faust und Stone als Mephistopheles verstanden werden. Aber war der Teufel denn rassistisch? Das ist natürlich eine andere Frage, aber es ist bezeichnend wie nun das Business versucht, sich möglichst von allen Verbindungen reinzuwaschen, um möglichst bei keinem Kundenstamm anzuecken! Wussten die Veranstalter denn nicht schon vorher, welche Positionen Stone vertritt? Das klingt ein wenig wie beeilte Heuchelei aus aktuellem Anlass und die Reaktionen von Seiten der Veranstalter auf den Boykott sind verständlich: Man habe sich, so ein verantwortlicher Manager, sehr wohl um ein breit aufgestelltes Programm mit möglichst unterschiedlichen Personen bemüht und neben einer erwünschten lebendigen Debatte ginge es in erster Linie darum, Kooperationen zwischen der konservativen Trump Regierung und liberalen Cannabis Befürwortern zu finden.

Eine echte Zwickmühle also: Macht sich die Hanf Industrie gemein mit Leuten wie Stone, dann könnte sich der landesweite Verkauf der THC Produkte beschleunigen, doch zugleich müssten sich die Unternehmen Vorwürfe gefallen lassen, man steige mit Rassisten und Neonazis in ein Boot! Allerdings sollten wir bei dieser Diskussion nicht vergessen, dass die Vorwürfe und Beschimpfungen ziemlich verallgemeinernd gegen Trump und seine Mannschaft gerichtet sind, es also sehr wohl um die üblichen Moralkeulen geht, der sich linke Extremisten nur allzu gerne bedienen. Eines aber ist klar: Ein Nazi im Weißen Haus, das ist absurd. Wenn nämlich Donald, Stone und seine Mannschaft wirklich Faschisten wären, dann gäbe es garantiert kein Haschisch und Marihuana, egal ob frei verkäuflich in Nevada, Colorado und Washington oder als Hanf Medizin, davon können die Ankläger überzeugt sein! Aber es lässt sich eben so simpel Stimmung machen in einem geteilten Land.

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