Heroin Entzug Cannabis

Cannabis spielt beim Entzug von Heroin eine wichtige Rolle und wir schauen uns Studien an zur Wirksamkeit von Hanf bei einer Opiat-Sucht (Bild von Charles R. Goodson auf Pixabay).

Die Geschichte von der Einstiegsdroge Hanf ist heute nur noch ein Treppenwitz auf den Wahlpartys der Union und wir wollen uns mal die Hilfe durch Cannabinoide bei einer Entwöhnung von Opiaten ansehen. Interessanterweise verfügt unser Körper nämlich sowohl für Heroin und Co wie auch für Cannabis selbst über Rezeptoren und das lässt sich beim Entzug von süchtigmachenden Substanzen gewinnbringend nutzen. Warum der menschliche Leib so eng interagiert mit Mohn und Gras ist wissenschaftlich nicht abschließend geklärt, aber die Verwendung dieser Mittel in der Medizin bringt viele Optionen auf den Tisch. Während Opiate in der Schmerztherapie durchaus ihre Berechtigung haben ist der Konsum zu Genusszwecken zweifellos riskant und hier sind mittlerweile Haschisch und Marihuana als effiziente Hilfsmittel für das Entziehen im Einsatz.

Entzugserscheinungen und die Ausstiegsdroge Hanf im Überblick

Nun ist nicht sofort jeder Schmerzpatient, der Tilidin einnehmen muss, im Nu davon abhängig und geht auf den Strich, sondern es geht bei einem Entzug selbstredend um echte Sucht. Heroin sorgt schnell für eine körperliche Gewöhnung an die Wirkstoffe und das dann nach längerem Gebrauch wieder abzustellen ist eine echte Herausforderung für die Betroffenen. Cannabis kommt hier sozusagen als Ausstiegsdroge zum Zug und bietet Entlastung für Menschen, die den Entzug von Opiaten bisher nicht geschafft haben oder die keine Lust haben auf Verhaltenstherapie und die chemische Keule.

Funktionieren dann das durchaus, dazu gleich mehr, doch in der Summe sind Entzugserscheinungen erstmal kein Zuckerschlecken. Vom Opiat Abhängige klagen unter anderem über folgende Symptome:

  • Krämpfe und Schmerzen,
  • Übelkeit,
  • Zittern und starkes Schwitzen,
  • Schwindel und Halluzinationen.

Das lässt sich verlängern und die Rede vom „Cold Turkey“ ist Süchtigen bestens bekannt. Die Biochemie bleibt dann voll auf die Einnahme solcher Substanzen getrimmt und in der Praxis bedeutet das häufig keinerlei Verbesserung, sondern das Scheitern der Betroffenen beim Entzug. Soll der erfolgreich sein braucht es ein gesundes Umfeld, die Zufuhr von Nährstoffen, am besten gleich noch Sport und möglichst viel Ablenkung beziehungsweise Dialog mit verständnisvollen Begleitern. Cannabis kann dabei unterstützen und gerade die noch nicht genannten Aspekte wie die erdrückende Schlaflosigkeit während der Entwöhnung von Heroin lindern.

Die Effekte der Cannabinoide beim Entwöhnen passgenau nutzen

Bekanntlich warten die Inhaltsstoffe der Hanfpflanze wie vor allem THC und CBD mit einer Reihe wichtiger Faktoren auf. Cannabis kann Ängste lindern, Schmerzen reduzieren und Stress sowieso, was im Ganzen wohltuend ist und entlastend für von einem Heroin Entzug Betroffene. Natürlich wird es zumal am Anfang vom Ausstieg nicht funktionieren, einfach nur einen Joint gegen den Turkey zu rauchen, aber gerade im Zuge einer schrittweisen Entwöhnung und dem Ausschleichen der Wirkstoffe werden gute Erfolge mit Hanf berichtet.

Konkret geht’s um die Verminderung der negativen Begleiteffekte. Auch in der Krebstherapie sind Cannabinoide noch nicht per se im Einsatz gegen den Tumor selbst, sondern sie lindern die Übelkeit durch Chemotherapien und vermindern die Anzahl der Pillen, die zur Behandlung eingenommen werden müssen. Möglich ist das durch die Wirkungsweise im Endocannabinoid-System. Dort werden Schmerzen und Entzündungen geregelt im Leib, wird der Stresslevel beeinflusst und Mediziner erkennen mittlerweile recht gut, wie effizient Cannabis hier sein kann zur Entlastung beziehungsweise auch zur Stimulation dieser Prozesse für mehr Wohlbefinden und Kraft.

Cannabis als Substitutionstherapie?

Sowohl als auch ist das in der Verwendung und viele Mediziner probieren mittlerweile bei der Schmerztherapie erstmal Cannabis aus bevor man die süchtigmachenden Opiate verschreibt. Hanfprodukte haben ein viel geringeres Suchtpotential und diverse Studien konnten zeigen, wie die Legalisierung von Gras eine Verringerung der Opiate Rezepte mit sich bringt! Auch kann eine viel niedrigere Dosis ausreichend sein für Schmerzpatienten wenn zugleich Weed konsumiert wird.

In New York beispielsweise berechtigt eine Heroinabhängigkeit schon seit mehr als drei Jahren für den Bezug von Cannabis auf Rezept und diese Verordnung hat tausenden Süchtigen messbar viel Lebensqualität zurückgegeben. 

Aus den USA berichten uns die Legal States, wie die Quote der Süchtigen rund um Heroin und Co sinkt wenn Gras legal zu haben ist für Erwachsene und man könnte behaupten, dass Verbote beim Cannabis wie in Deutschland die Ausbreitung von Abhängigkeiten sogar fördern! Da sind wir wieder wie zu Beginn bei der Union, die statt Hilfe und Prävention beim Thema Gesetzgebung über viele Jahre auf Sanktionen alleine gesetzt hat. Die miese Lage vieler Menschen mit einer Opiat-Sucht geht gerade auf die Entscheidungen dieser Partei zurück und wir hoffen mit der geplanten Freigabe durch die neue Ampel Regierung auf Besserung auch in diesem Bereich.