Zelluläre LandwirtschaftNatürlich ist das alles noch Zukunftsmusik, aber in den Laboren der Cannabis-Forscher wird kräftig getestet und ausprobiert, was in wenigen Jahren dann im Haschkeks oder im Joint landen könnte: Wissenschaftler sind dieser Tage ungemein aus dem Häuschen, wenn es um zelluläre Forschungen an der Hanfpflanze respektive an deren Erbgut geht und die gezielte Züchtung bestimmter Cannabinoide, die Anzahl und Wirkungsstärke von gerade auch medizinisch hilfreichen Bestandteilen gilt auch bei Cannabis-Aktien schon als das nächste große Ding. Zugleich könnte das für Kiffer aber auch ein Problem werden und wir haben uns das mal näher angeschaut.

Gregor Mendel und die Vererbungslehre beim Hanf

Der Priester aus Schlesien gilt als der Begründer der modernen Vererbungslehre und im Prinzip sind auch die heutigen Cannabiswissenschaftler mit dem gleichen Zug unterwegs: Durch die Kreuzung von Hanfpflanzen verspricht man sich ein besonders hohes Level an THC, an CBD oder an immer neuen, therapeutisch wirksamen Cannabinoiden wie CBDV. Dieses wurde erst kürzlich entdeckt und ist sehr hilfreich bei Epilepsie! Freilich ist es dem Hanfbauern auf dem Feld nicht so einfach möglich, eine ordentliche Menge zu produzieren und hier kommt die zelluläre Forschung ins Spiel.

Die Herstellung von solcherlei Cannabis ähnelt so bisschen dem Insulin, das nach jahrzehntealten Verfahren im Labor gleichfalls zellulär produziert wird. Die DNA der Cannabinoide auslesen und dies dann gezielt in Verbindung bringen und züchten, das ist die Aufgabe und selbstverständlich wird es auch noch eine Weile dauern, bis dazu alle Tests durchdekliniert sind und es die ersten Produkte in den Headshops zu kaufen gibt.

Cannabis als personalisierte Medizin?

Die modifizierten, potenzierten Cannabinoide sind logischerweise vor allem für Medizinalhanf interessant. Strains und Sorten, Wirkstärken und Einsatzgebiete lassen sich bequem planen und konkret einsetzen als Hanf-Medizin. Liegt hier sogar die Möglichkeit zur personalisierten Anwendung, dem Einsatz von Cannabis als personalisierte Medizin? Gut möglich, zumal mit solchen Verfahren endlich pure, reine Cannabinoide erhältlich sind, die sich dann auch in pharmazeutischen Mitteln verarbeiten lässt. Da braucht es beim Anbau kein Pestizid mehr!

Der gerade in Amerika rasant wachsende Markt für Kekse, Tinkturen und Cannabis-Drinks profitiert jetzt schon von diesen Forschungen und es wird kaum eine Firma geben in Zukunft, die nicht an der Genetik forscht, um hier neue Innovationen für die Hanfprodukte auf den Markt bringen zu können. Du solltest aber nun auch nicht denken, dass morgen alle Hanfbauern verschwinden – der Übergang von der konventionellen Hanfwirtschaft und dem Anbauen auf großen Feldern hin zur Züchtung im Labor dürfte viele Jahre dauern und selbstverständlich wird es auch in Zukunft Haschisch und Marihuana ganz klassisch vom Feld geben.

Legal High: Badesalz statt Haschisch und Marihuana?

Hier freilich lauert ein großes Problem für Kiffer und beim THC.Guide haben wir uns natürlich auch schon oft gefragt, warum in Deutschland eigentlich die Legal Highs erlaubt, gewöhnliches Cannabis etwa zum Rauchen verboten ist! Bekanntlich knallen Badesalz, AK 47 und so weiter extrem und es kommt jährlich sogar zu Toten, was durch die Bundesdrogenbeauftragte jedoch meistens verschwiegen wird. Dahinter steckt die für Deutschland typische Misstrauenskultur gegenüber allem, das kein Siegel tragen kann und so werden ganz offensichtlich die Legal High Mischungen gestattet, weil es sich um ein chemisch deklariertes Produkt handelt.

Die zelluläre Landwirtschaft könnte daher hierzulande auch ganz andere Entwicklungen bedeuten: Möglicherweise stimmt die Regierung Merkel dem Vorschlag der Industrie zu, Cannabis nur als chemischen Wirkstoff in Pillen und Pflastern zu erlauben, rauchbaren Haschisch und zum Kochen geeignetes Marihuana hingegen dauerhaft zu verbieten! Man könnte sich dann im Bundesgesundheitsministerium einreden, den Bürgern stünde ja nur eine chemisch eindeutig bestimmte Substanz zur Verfügung – unkontrollierbares Gras hingegen nicht und solcherlei wäre angesichts der totalen Ignoranz und Kurzsichtigkeit der Großen Koalition wenig überraschend. Hoffen wir also, dass es anders kommt beim Thema Cannabis Legalisierung in Deutschland!

 

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