THC und CBD beim Lernen

Wir werfen einen Blick auf die Grundlagenforschung im Gehirn und schauen nach dem Zusammenspiel von THC und CBD auf unsere Fähigkeit zum Memorieren. (Bild von Pexels auf Pixabay)

Cannabinoide stehen zunehmend direkt im Fokus der Wissenschaft – egal ob nun THC, CBD, CBN, THCA, CBE und so weiter werden intensiv untersucht, sowohl als Isolat in seiner Wirkung wie auch als Zusammenspiel im Verbund. Neben der medizinischen Anwendung zum Beispiel als Therapeutikum bei Schmerzen, Schlafstörungen oder Übelkeit ist es aber auch noch eine Menge Grundlagenforschung, die das Verständnis der Hanfpflanze und ihrer Mechanismen voranbringt. Hier nun gibt’s neue Erkenntnisse über die Gegenseitigkeit von THC und CBD bei den Aspekten von Lernen und Erinnern – wird die berühmte Vergesslichkeit der Kiffer nun abschließend geklärt?

Der therapeutische Nutzen von Cannabis und der Rausch

Es ist bezeichnend, wenn Forscher wissen: THC als Tetrahydrocannabinol wirkt als Arznei ganz hervorragend bei sehr vielen Belastungen, ist aber zugleich auch der Verursacher von Rausch und High in unserem Kopf! So ist die Anwendung entsprechender Präparate gar nicht so einfach und die ganze stumpfe Debatte etwa in Deutschland über die Legalisierung von Hanf ist auch deshalb so unausgegoren, weil das THC als Rausch-Cannabinoid schlichtweg hierzulande nicht erforscht ist.

Faktisch jedoch ist bekannt, wie CBD als rauscharmes und körperaktives Cannabidiol einige Effekte von THC abblocken kann und das wiederum hat zu tun mit der Wirkung von CBD auf unsere CB1 Rezeptoren im Hirn. Ganz logisch sind die Forscher hier massiv interessiert, weil sich durch eine ausgefeilte Kombi beider Cannabinoide in Zukunft die starken therapeutischen Effekte durch THC besser nutzen lassen, ohne dass die Patienten Schwierigkeiten mit Lernen und Memorieren haben.

CBD aktiviert noch andere Rezeptoren im Gehirn!

Das ist die spannende Erkenntnis, die ein Forscherteam aus Japan und Spanien präsentiert: Offenbar kann CBD den Aktivierungsprozess durch THC an den CB1 Rezeptoren blocken und das ist möglich wiederum durch die Aktivierung der Adenosinrezeptoren. Diese fungieren als Opposition gewissermaßen und genau hier liegt die Möglichkeit, die Rauschempfindung durch eine Ausschaltung von CB1 zu unterdrücken! Theoretisch müsste man nur die Adenonsinrezeptoren mit CBD aktivieren und diese verhindern die THC-Effekte, was für eine Anwendung von Medizin hilfreich wäre.

Lernen und Erinnern sind damit nicht beeinträchtigt auch bei der Therapie mit einem Cannabis Medikament, das THC beinhaltet. Im Hippocampus als Hirnregion laufen diese Prozesse ab rund um Memorierung und wenn hier die Forschung weiter Erkenntnisse sammelt, dann wird CBD in Zukunft als wirkmächtiger Begleiter und Schutzschild vor den Auswirkungen des Bruder-Cannabinoid THC in vielen Präparaten zu finden sein.