Hühner füttern Cannabis

Die Universität von Chiang Mai und ein Bauernhof in Thailand schauen sich das Füttern der Hühner mit Cannabis und den möglichen THC Gehalt an (Bild von Xuân Tuấn Anh Đặng auf Pixabay).

Wenn beim Thema Hanf und Tiere manchmal auch die Fütterung im Fokus steht und einige Politiker meinen, man würde bekifft beim Essen etwa von Hühnerfleisch, so drückt sich darin sicher die übliche, konstruierte Urangst vor dem Kontrollverlust durch Cannabinoide aus. Aber wie steht es wirklich um THC und Körner, um Gras, das dem lieben Federvieh gar nicht so selten verabreicht wird? In Thailand beispielsweise ist das Füttern der Hühner mit Cannabis vielerorts üblich und dank der jüngst erfolgten Legalisierung dürfte diese Praxis kaum seltener werden. Speichen diese Nutztiere also dann quasi das THC im Fett und Bürzel wie das die vorgeblichen Experten zumal in Deutschland gerne behaupten oder ist es vielmehr unbedenklich? Die Praxis dürfte tausende Jahre alt sein angesichts der regen Verbreitung von Marihuana in fast allen Kulturen der Menschheitsgeschichte und auch jenseits von thailändischen Bauern interessiert sich die Nahrungsmittelforschung heute wieder viel mehr für den Einsatz von Hanf bei der Fütterung von Nutztieren.

Mehr Fleisch und eine bessere Gesundheit für das Huhn durch Cannabinoide?

Das zumindest steht als Behauptung von Farmern im Raum, die in Thailand betont gerne Cannabis in das Hühnerfutter mischen. Im Land des Lächelns gibt’s schon einige Jahre lang Medizinalhanf auf Rezept für Patienten. Während großspurige Nachbarn wie China das Kiffen weiterhin ähnlich schlimm bestrafen wie Deutschland, gehen die Thais mal wieder voran beim Thema Fortschritt und THC.

Aktuell steht dort die Region Lampang im Mittelpunkt der Debatte, wo ein Bauernhof lizensiert Gras anbauen darf für die Versorgung von Patienten. Schnell fragten sich die Farmer, was eigentlich mit all der Biomasse nach der Ernte vom Marihuana passiert – in der Regel wird der nicht verwendete Teil der Cannabis Pflanze auf dem Kompost entsorgt und das scheint vielen Bauern irgendwie unlogisch wenn doch gleich nebenan die stets hungrigen Hühner herumlaufen. 

Einen Versuch war es auf jeden Fall, die Fütterung mit Hanf zu probieren und dabei schaute gleich auch eine Forschungsanstalt zu. Können Cannabis Blätter die Gabe von Antibiotika an Tiere ersetzen, die solche Zusätze zur Prävention einer Vogelgrippe ablehnen? Gut 1000 Hühner wurden beobachtet und untersucht auf den Gehalt von Gras im Organismus. Zum Einsatz bei der Fütterung kam ein Mix aus Wasser und Weed, vor allem mit Blättern und den Stängeln als restlicher Biomasse.

Keine Anreicherung von Cannabis: Fütterung mit Hanf ist unbedenklich!

Das Federvieh war durch die Gabe von Hanf weder „bekifft“ noch zeigten sich sonst irgendwelche Beeinträchtigungen oder Abweichungen beim Blutwert. Die Wissenschaftler von der Universität Chiang Mai stellten vielmehr eine höhere Qualität bei Eiern und dem Hühnerfleisch fest mit Blick auf Proteine und zugleich auch einen viel geringeren Aufwand rund um die Gabe von Antibiotika. Hierzulande ist das in der Zucht ein bekanntes Problem und wenn wir mal wieder in die Chicken Wings beißen, dann essen wir immer auch ein bisschen Chemie fit von der Hühnerfarm.

In Thailand hingegen sind nicht nur die Hühner ein bisschen freier beim Thema Cannabis und dank der Fütterung sind die Zweibeiner mit Federn auch kräftiger, haben ein besseres Immunsystem und leiden weniger unter Wetterkapriolen. Beim Verkauf erzielen die Tiere einen mehr als doppelt so hohen Ertrag und man muss schon sehr ignorant sein oder eben Parteimitglied bei der CDU/CSU, um angesichts solcher Forschung weiterhin von Gefahren durch Hanfsamen und Cannabis in der Nutztierhaltung zu sprechen.

Traditionelles Wissen in der Tierhaltung bringt auch beim Marihuana große Vorteile

Die sogenannte konventionelle Landwirtschaft mit ihren riesigen Mastbetrieben und Hähnchen Farmen schaut weniger auf Nährwerte und schon gar nicht auf ein einigermaßen erträgliches Leben der Tiere selbst. Wer stattdessen mehr auf Traditionen im Agrarbereich schaut stößt nicht nur bei den Thais schnell auf die Hanfpflanze, doch in Südostasien ist die Bedeutung vom Cannabis auch für Nutztiere im Prinzip seit Jahrtausenden Grundlage für den Erfolg. Mit Hilfe der modernen Forschung lässt sich heute gut zeigen, wie Verfahren selbst aus dem Altertum weiterhin bestens funktionieren.

Statt Fake News und Angstmache a la „Bekifft durch Hühnerfleisch“ lohnt sich dieser Tage also vielmehr die Konzentration auf solche Methoden wie eben in Thailand. Viel größere Sorgen als vor dem THC sollte sich der deutsche Landwirtschaftsminister Özdemir vor dem Einsatz der Antibiotika machen in der Tierzucht, aber ob grüne Politiker Probleme aus der Realität überhaupt nachvollziehen können? Die Drogenpolitik und die absurde Weigerung, den Nutzhanf gezielt zu fördern etwa auch mit Blick auf Alternativen in der Energiegewinnung, sprechen leider bisher dagegen.

Für Cannabis wurde auch jenseits der Tierfütterung schon mehrfach nachgewiesen, wie gut und kräftig diese uralte Kulturpflanze gegen Viren, Bakterien und andere Keime wirkt und wir sind gespannt, ob im angeblich ökologisch aufgestellten Deutschland demnächst ebenfalls Projekte mit Gras im Futter anlaufen. 

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