Cannabis Japan Freigabe

Auch in Japan bemühen sich fortschrittliche Kräfte um eine Freigabe beim Cannabis, müssen aber gegen besonders sture Betonköpfe anrennen (Bild von Myriams-Fotos auf Pixabay).

Von allen Demokratien auf dieser Welt sind zweifellos Deutschland und Japan besonders ungerecht beim Thema Hanf und das obwohl ein wachsender Anteil der Bevölkerung zutimmt für eine Legalisierung bei Haschisch und Marihuana. Während bei uns diverse Politiker absurde Lügen über Gras und Kiffen erzählen, gibt’s im Land der aufgehenden Sonne sozusagen noch einen Pranger, da werden zum Beispiel Prominente öffentlich vorgeführt und müssen sich für einen Joint live in Fernsehen entschuldigen! In einer solcher Lagen versuchen Aktivisten trotzdem, die Cannabis Freigabe in Japan voranzutreiben und fordern endlich eine bessere Aufklärung sowie die Möglichkeit zur staatlichen Hilfe statt immer nur Verbote und harte Strafen.

Sogar der Konsum von Hanf wird bestraft!

Das ist nicht mal im Unrechtsstaat BRD der Fall, wo wir theoretisch Gras rauchen können ohne es zu besitzen, zu kaufen oder anzubauen – die juristischen Blüten sind Kiffern und Hanfpatienten bekannt. In Japan hingegen versucht die Regierung nach Jahrzehnten der Deflation und bei einer Schuldenquote von sagenhaften 250% des Bruttoinlandsprodukts abzulenken, zumal derzeit ja auch noch das Desaster mit den Olympischen Spielen in Tokio dazu kommt.

Wer eignet sich immer gut für eine Hexenjagd? Natürlich die Cannabiskonsumenten und so wird hier von den japanischen Behörden gegängelt was das Zeug hält. Zugleich braucht es in der Shinto-Religion jedoch eine Menge Nutzhanf für den örtlichen Schrein und einige Bauern dürfen tatsächlich Cannabis anbauen, wenn auch praktisch ohne THC. Hierbei sah sich die Regierung sogar jüngst genötigt darauf hinzuweisen, dass beim Anbauen und Ernten von Nutzhanf keine Cannabinoide etwa durch die Atmung ins Blut gelangen – glücklicherweise herrscht auf der Insel ohnehin Maskenzwang und die Behörden müssen sich nicht mehr so sehr vor zufälligen Kiffern in den Straßen fürchten.

Harmonie statt Aufklärung und Prävention?

In Asien werden Probleme häufig wahlweise nicht gelöst, auf die lange Bank geschoben oder es gibt einfach härtere Strafen in der Annahme, das Thema wäre dadurch erledigt. Aufgrund dieser Verhaltensweisen konnte in Wuhan das Coronavirus ausbrechen und die Welt mit einer Pandemie heimsuchen, während in Japan steigende Raten beim Konsum von Hanf ähnlich beantwortet werden sollen. Politiker meinen man müssen bei mehr Cannabis einfach noch härter draufschlagen statt die Leute zu respektieren – wer mal gezwungen wurde stundenlang nach Feierabend in der Patchinko Halle mit den Kollegen bis zum Umfallen zu saufen kennt die groteske Heuchelei im Land der aufgehenden Sonne, wenn es um andere Genussmittel als Alkohol geht.

Kleinstmengen sollen nach Vorstellungen in Regierung und Polizei wie Schwerverbrechen behandelt werden und das ist dann fast so schlimm wie in Bayern, wo der Dorfpolizist die Maß Bier vorschreibt, gern auch für Minderjährige zum Wohle der Gemeinschaft. Im vergangenen Jahr griffen die Cops zwischen Hokkaido und Osaka immerhin mehr als 5000 Kiffer auf – was für ein Skandal und zweifellos eine große Gefahr für Japan, das wegen Gras vielleicht bald untergeht im Meer? 

Die Kritik von Aktivisten bis hin zu Human Rights Watch ist deutlich. Wie bitte sollen Eltern mit den Teenies reden, wenn die mal gekifft haben, es aber dafür gleich zehn Jahre Knast gibt wie sonst nur für Mord oder Vergewaltigung? Welche Hilfe können Leute erwarten, die vielleicht ein Drogenproblem haben? Japan hat zwar viel Neonreklame und mittlerweile auch robuste Autos zu bieten, aber hinter den Fassaden wohnt häufig noch das Mittelalter und wir wünschen den mutigen Kämpfern für Cannabis legal alles Gute.