KrankenkassenDiese Daten haben Sprengkraft: Im Zuge einer Anfrage im Senat von Bremen kam heraus, dass derzeit nicht nur mehr als 30.000 Bürger in Deutschland Hanf als Medizin nutzen – zugleich werden gut zwei Drittel aller Rezepte von den Krankenkassen nicht bezahlt! Endlich haben wir hier also belastbare Zahlen, endlich gibt es Klarheit über den Konsum von Cannabis als Heilmittel in Deutschland und endlich wissen wir auch, wie groß das Versagen der Politik gegenüber Patienten dieser Tage ausfällt.

Politik mit Realitätsverlust

Im Vorfeld der erst 2017 erfolgten Cannabis Legalisierung als Medizin „schätzten“ Politik und Krankenkassen den Bedarf an Hanf auf vielleicht 10.000 Patienten. Die gerade veröffentlichte, dreimal so hohe Zahl gibt Aufschluss darüber, wie in Deutschland Politik gemacht wird – an der Realität und am Bürger vorbei. Klingt so ähnlich „Wir schaffen das“ und der Bremer Senat schafft Transparenz, wo Figuren wie Gesundheitsminister Spahn oder auch die unvermeidliche Drogenbeauftragte Mortler am liebsten verschleiern.

Von den genannten mehr als 30.000 Leuten bekommen rund 20.000 ihr Gras von der Kasse bezahlt – der Rest muss sich entweder selber kümmern mit einem grünen Rezept auf eigene Kosten oder hat halt Pech. Wie in der Pflege oder auch bei der Flüchtlingskrise jonglieren Politiker und Verantwortlichen bei den Krankenkassen mit Zahlen, verweigern sich den faktischen Umständen und sorgen für (offenbar gewünschte) Unruhe bei nicht selten schwer kranken Menschen.

Wehren sich Patienten und Mediziner?

In der (Arzt)Praxis ist dadurch ein Stück Willkür möglich geworden: Weil sich das Gesundheitsministerium weigert klare Behandlungsanweisungen herauszugeben, die dann für alle Ärzte in Deutschland eine Handhabe bieten, entscheiden die meisten Mediziner auf eigene Faust und dabei werden erstmal schon eine Menge Patienten und deren Wunsch nach Cannabis abgelehnt. Das liegt in der Regel aber eben nicht an den Menschen, die in die Praxis kommen und auch nicht am wenig ausgebildeten Arzt! Vielmehr wurde gezielt an den Bedürfnissen vorbei ein Gesetz verabschiedet, dessen Auswirkungen für die Beamten bei den Kassen und in den Ministerien bisher scheinbar völlig abstrakt geblieben sind. Warum bitte gibt es keine klare Anleitung zur Verschreibung von Haschisch und Marihuana?

Warum gibt es keine Kongresse, Weiterbildungen und intensiven Austausch unter tätiger Mithilfe des Gesundheitsministeriums zum Thema Cannabis? Es ist schlicht offensichtlich, wie auf dem Rücken der Patienten die Politik weiter ihr Spiel spielen möchte in der Hoffnung, man könne die Bevölkerung beim Medizinalhanf für dumm verkaufen. Wie sind Preise von bis zu 25 Euro pro Gramm Marihuana-Blüten in deutschen Apotheken zu erklären? Wer gar nicht erst auf die Krankenkasse baut, der lässt sich Cannabis privat verschreiben und muss diese Mondpreise bezahlen, aber ist das fair und gerecht?

Zwischen Pflegeversicherung und Cannabis als Medizin: Jens Spahn ist direkt verantwortlich, auch wenn manche Leute diesem selbsternannten Fachmann seine erst recht kurze Zeit im Ministerium zugutehalten wollen. Die Situation in deutschen Pflegeheimen ist vergleichbar mit der Ignoranz und Böswilligkeit, mit der beim Medizinalhanf mit Patienten umgegangen wird! Es ist deshalb zu empfehlen, das System unter Druck zu setzen – fragt immer wieder nach einem Rezept, geht Politik und Krankenkassen auf die Nerven, das ist ziviler Ungehorsam, den diese scheinbaren Volksvertreter auf jeden Fall zu spüren bekommen sollten!

 

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