Lizenzen für Cannabis Anbau

Nun hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte auch die letzten Lizenzen vergeben – wird dann ab 2020 tatsächlich Cannabis aus Deutschland zu haben sein? (Bild von TinaKru auf Pixabay)

Nachdem bereits im vergangenen Monat insgesamt neun Lizenzen für den Anbau von Cannabis in Deutschland vergeben wurden, sind nun die letzten vier Konzessionen verteilt. Zu den glücklichen Unternehmen zählt hierbei nun Aphria, die ein weiteres Los erhielten, sowie die Wayland Group, deren deutsches Tochterunternehmen Demecan gleich drei solcher Lose erhielt. Das Fäll des Bären ist nun also verteilt – wann können wir mit Haschisch und Marihuana aus Deutschland nun rechnen?

Die Vergabepraxis in Deutschland beim Hanf…

…ist kein Ruhmesblatt und typisch für diese Regierung: Schon in 2017 wurde Cannabis als Medizin hierzulande erlaubt, doch es dauerte gleich mehrere Jahre, brauchte Einsprüche vor Gericht und einigen Druck von Seiten der Patienten, damit der Anbau endlich ernsthaft angegangen wurde. Am liebsten wäre der Politik natürlich gar kein Gras und stattdessen die chemische Keule, aber man braucht eben auch für ekelhafte Hanf Sprays die natürliche Grundlage in Form von angepflanztem Cannabis. Zwar wäre das alles auch schneller gegangen und tausende Patienten könnten sich über ausreichend Gras aus heimischer Produktion freuen, aber sei es drum – in Deutschland steht nicht der Patient und schon gar nicht der deutsche Kranke im Mittelpunkt, so dass die endlosen Verzögerungen eigentlich zu erwarten gewesen sind.

Was hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte nun erlaubt?

Insgesamt 13 Lose sind vergeben und damit dürfen die betreffenden Unternehmen Hanf anbauen auf deutschem Boden. Da es an Fachkompetenz und Weitsicht in diesem Institut fehlt und es vor allem um gendergerechte Medizin und ähnlichen Unsinn geht, wurden übrigens ausschließlich Firmen aus Kanada bevorzugt – wahrscheinlich gab es hier schon Absprachen und Anbieter etwa aus Israel kamen nicht zum Zuge. In der Summe dürfen nun etwas mehr als 10 Tonnen Cannabis angebaut werden, pro Jahr sind das etwa 2,5 Tonnen.

Umgerechnet bedeutet das die Versorgung von 7000 Patienten mit ungefähr einem Gramm am Tag. Nun beantragen aber zehn- bis hunderttausende Leute ein Rezept oder holen sich das Grüne Rezept auf Eigenleistung, so dass diese Rechnung absurd falsch und an den Realitäten vorbei kalkuliert ist. Ein Gramm pro Tag, das klingt nach massiver Unterversorgung und natürlich hat das Institut auf politische Weisung hin möglichst gering gerechnet, damit man der Öffentlichkeit dann wieder Stories erzählen kann, warum ausreichend Gras keine gute Idee ist in Deutschland.

Wann wird denn nun Hanf aus Deutschland geerntet?

Weil das Cannabis von den konzessionierten Unternehmen nur in Hochsicherheitstrakts angebaut werden kann mit massiven Sicherheitsvorkehrungen, ist der Anbau eben nicht schnell und flexibel machbar wie das etwa in anderen Ländern der Fall ist. Die bewusste Verzögerung geht weiter und es wäre nicht verwunderlich, wenn der Ende 2020 geerntete Hanf dann nicht wie jetzt großmundig verkündet in deutschen Apotheken landet, sondern erstmal von Kommissionen und Prüfagenturen endlos gecheckt und analysiert wird. Das klingt übertrieben? Nun, wer genau hinschaut, der erkennt dieses Praxis schon seit Jahren, denn Cannabis anbauen und vertreiben, das kann jeder kleine Dealer in Nullkommanichts, doch die deutschen Regierungsstellen brauchen dafür viele Jahre!