Cannabis im Görli

Verkaufsplätze für Dealer, Dönerbuden für die Kunden, nun der nächste Streich – die Berliner SPD will einen Zaun bauen, um Kiffer und Hanfpatienten vom Cannabis fernzuhalten in den Parks. Angst vor einer Verlagerung haben ausgerechnet Grünenwähler! (Bild von Thanks for your Like • donations welcome auf Pixabay)

Eine Mauer hatte Berlin schon und nun soll wegen Cannabis auch ein Zaun dazukommen: Laut SPD wäre eine Umzäunung vom Görlitzer Park, der bekannt ist für Haschisch und Marihuana kaufen, das beste um die Menschen umfassend zu kontrollieren und überhaupt auch vom Hanf abzuhalten. Der Vorschlag ist drastisch und obwohl Sozialdemokraten täglich überall Unfähigkeit und Ignoranz zur Schau stellen, haben wir das beim Kiffen nicht erwartet – immerhin gehören SPD und Grüne zu den großspurigsten Versprechern bei diesem Thema. Was also wird passieren beim Görlitzer Park?

Polizei macht der Politik beim Hanf in Berlin Vorgaben!

Normalerweise ist es umgekehrt und die Politik bestimmt über die Cops, doch bei Haschisch und Marihuana gilt das Prinzip Polizeistaat. So wurden die Vorschläge für einen Zaun um den Park am Görlitzer Bahnhof direkt von Beamten gemacht, die sich dadurch eine leichtere Jagd auf Kiffer und Hanfpatienten versprechen. Razzien, Durchsuchungen, totale Kontrolle statt Legalisierung und Cannabis Modellprojekte wie von der SPD versprochen – in der Hauptstadt gilt über allem das Prinzip BER Flughafen –  also keinerlei Lösung für wichtige Probleme.

Entsprechend beeilte sich der Innenexperte von den Sozialdemokraten, ein gewisser Herr Akmann, beim Pressegespräch zu erklären, man wolle alle Lücken ringsum den Park isolieren und am liebsten vernageln. Damit dürften sich die Anwohner nur noch tagsüber in den Görlitzer Park begeben. Akmann und die Berliner Polizei versprechen sich davon dann weniger Straftaten frei nach dem Motto: Wenn nicht gedealt wird weil kein Licht brennt, dann gibt’s auch weniger Cannabis Kundschaft zwischen Bäumen und Sträuchern.

Wird sich der Handel mit Cannabis nur verlagern?

Selbstverständlich, denn die Nachfrage ist extrem hoch und alternativ könnte Berlin nun ein paar hunderttausend Leute einsperren für das Kiffen und Kaufen von Gras in den Parks – dafür reichen aber die Polizeikräfte leider nicht aus. Sollte nun der Görlitzer Park geschlossen sein des Nachts, dann müsst Ihr wo anders Cannabis kaufen, die SPD verweist hier zum Beispiel auf Oberbaumbrücke, RAW-Areal oder auch den Wrangelkiez als Ausweichmöglichkeiten. Lustigerweise sind hier aber die Anwohner, angeführt von den Grünen, die sich oft mit als Cannabispartei preisen, total dagegen!

Der verzweifelte Akmann als selbsternannter Innenexperte erhofft sich den Durchbruch mit Hunden, die Drogen erschnüffeln – die CDU legt noch einige Scheite mehr drauf und fordert Verhaftungen von Dealern und Kiffern, Höchststrafen und am besten Sicherheitsverwahrung, was aber bei Cannabis eher selten verhängt wird selbst in Deutschland. Allerdings könne man, so der CDU Chef in Berlin Dregger, durch bessere Straßenlampen und einer Kontrolle der Zugänge viel erreichen – das klingt nach einem Hochsicherheitstrakt im Knast und weniger nach Parks in einer europäischen Hauptstadt.

Alternativen zum Zaun: Cannabis Legalisierung in Berlin!

Zum Abschluss wollen wir den Berliner Politikern und Polizisten in deren Beschränktheit ein paar Tipps geben, schließlich braucht es beim Hanf nicht Geschwätz und Ideologie, sondern Realismus. Viele Menschen kiffen oder nehmen Cannabis als Medizin, die Nachfrage wird weiter steigen und wer sich wirklich eine Reduktion der Kriminalität rund um Haschisch und Marihuana in Berlin wünscht, der sollte:

  • ein Modellprojekt zur Cannabis Abgabe an Erwachsene nicht nur ankündigen, sondern durchziehen,
  • Hanfprodukte im Geschäft verkaufen, beaufsichtigt, kontrolliert und mit garantiertem Jugendschutz wie beim Branntwein auch,
  • legales Cannabis anständig besteuern und die Einnahmen in die Prävention und in die Pflege der schönen Berliner Parks investieren und
  • den Menschen endlich die Freiheit zugestehen, sich im 21. Jahrhundert das Genussmittel selbst aussuchen zu können.

Es ist allerdings erstmal unwahrscheinlich, dass Realismus in Berlin regiert – siehe Flughafen und wenn Ihr Cannabis kaufen wollt in der Hauptstadt, dann wird das auch weiterhin problemlos möglich sein beim Dealer, egal ob nun hinterm Zaun oder am Cottbusser Tor und sonst wo.