Nutzhanf und Cannabis-SteuernDie Vereinigten Staaten sind in vielerlei Hinsicht ein Paradies für Kiffer und Hanfpatienten und auch diese Woche haben wir einige interessante News für Euch am Start. So könnte alsbald selbst New York City eine Legalisierung anstreben, dazu Anlass geben jedenfalls Äußerungen von Bürgermeister Bill de Blasio. Die Bauern in Oregon setzen derzeit vermehrt auf Nutzhanf, weil die Preise für Haschisch und Marihuana im Keller sind und dann gibt’s noch einen Bericht aus Kalifornien, wo der Gouverneur höchstpersönlich Jagd machen will auf Cannabis-Unternehmen, die einfach keine Steuern zahlen wollen.

New York: Zwischen Legalisierung und Legal High´s 

Wie andere Städte in den USA hat auch der Big Apple mit einer Schwemme an synthetischen Cannabinoiden zu kämpfen. Die Legal Highs sind derzeit für viele Leute eine Option und das in der Regel nur, weil richtiger Hanf eben auf Bundesebene weiterhin verboten ist. Freilich werden die als Badesalz, K2 und Spice bekannten Stoffe in chinesischen Hexenküchen zusammengemixt und immer mehr Menschen leiden nach dem Konsum an massiven gesundheitlichen Problemen. Aus New York gibt’s dazu quasi täglich neue Berichte und Experten vergleichen die Lage schon mit der Prohibition von Alkohol in den 1920er Jahren! Damals wurde aufgrund des verbotenen Schnaps und Bier extrem gepanscht und unzählige US-Bürger gingen an vergälltem Stoff zugrunde. Ob eine Legalisierung von Cannabis hier endlich für Entlastung sorgt?

Bürgermeister fordert Entkriminalisierung von Hanfkonsum

So jedenfalls schaut ein strategischer Ansatz aus des Bill de Blasio in der Bekämpfung der Legal Highs. Der Chef in der City Hall von New York hat seinen Polizisten jüngst geraten, die Leute nicht mehr auf der Straße wegen eines Joints zu verhaften! Mit gut 13.000 Beamten hat der Bürgermeister allerdings auch eine starke Lobby-Gruppe vor sich, die bekannterweise wenig hält von einer möglichen Entkriminalisierung von Cannabis. Wie in Deutschland auch steckt dahinter ein Eigeninteresse an Haushalt, Geld und Zuwendungen, was in der Summe bei legalem Gras sicher sinken würde. Wir sind gespannt, ob sich Bill de Blasio mit seiner Forderung durchsetzt, zumal dieser Bürgermeister sicher Gehör findet auch bei übergeordneten Behörden dank seiner Funktion als Vorsteher der vielleicht bekanntesten Stadt auf diesem Planeten.

Oregon: Cannabisbauern setzen auf Nutzhanf

Der THC.Guide hatte vor Kurzem schon berichtet, dass der massive Anbau von Cannabis im US-Bundesstaat Oregon zur Problemen bei der Preisentwicklung führt. Die örtlichen Dispensaries haben die mit Abstand geringsten Preise in der gesamten USA und Du kannst bei deinen Kiffer-Reisen sicher auch mal einen Abstecher nach Portland und Co einplanen. Die Bauern müssen das Gras jedoch irgendwie verkaufen und ihre Kosten decken, was derzeit einen Wechsel hin zum Nutzhanf begünstigt. Dieser soll ja alsbald in den Staaten endlich erlaubt werden und mancher Farmer verspricht sich hier gute Geschäfte. Bis dato wurde übrigens dreimal so viel Cannabis angebaut wie nachgefragt wird und dummerweise ist Gras noch illegal auf Bundesebene, so dass Oregon auch nicht exportieren darf.

Nutzhanf als Quelle für CBD?

Ja, zumindest ist das eine Option für Bauern in den USA: Der so gut wie ohne Wirkung daherkommende Industriehanf, aus dem sich prima Seile, Papier und allerlei Plastikersatz herstellen lässt, überzeugt auch mit der relativ problemlosen Bereitstellung von CBD, das als wirkungsmächtiges Therapeutikum aus der Verordnungspraxis vieler Ärzte nicht mehr wegzudenken ist. Das zugehörige CBD-Öl kaufen dürfen US-Bürger in den gesamten Staaten und die Nachfrage ist hier immens hoch. In den letzten Jahren ist der Anbau von Nutzhanf in Oregon daher um 300 Prozent angestiegen! Im malerischen Bundesstaat an der Westküste gibt’s bekanntlich keine Anbaubeschränkungen und zuletzt war der Preis für Haschisch und Marihuana auf 4 Dollar gesunken, was den Farmern verständlicherweise auf lange Sicht nicht ausreicht.

Kalifornien: Steuerbehörden jagen illegale Hanfbauern und Cannabisverkäufer!

Mehr als 14 Millionen Dollar möchte der kalifornische Gouverneur Jerry Brown ausgeben, um angesichts nicht ganz so hoher Steuereinnahmen aus dem Cannabisbusiness die vielen konkurrierenden illegalen Geschäfte auszuheben. Konkret geht es dabei weniger um Verhaftungen wie jahrzehntelang in den USA üblich – die nicht gezahlten Steuern stehen im Fokus und es ist bezeichnend, dass die Behörden nun aktiv werden. In Deutschland ist das so ähnlich: Wenn Flüchtlinge zahllose Straftaten begehen, dann wird trotzdem nicht abgeschoben oder eingesperrt – aber wenn deutsche Bürger eine Angabe im absurd komplizierten ELSTER-Formular zur Steuererklärung vergessen, dann setzt es sofort Sanktionen. Ob sich solche Regierungen noch lange halten können?

Wie viele Steuern bringen Haschisch und Marihuana?

Mit bis zu 175 Millionen Dollar pro Halbjahr hat Kalifornien gerechnet – erreicht wurden bisher in drei Monaten von Januar bis März aber nur knapp 34 Millionen Dollar! Da klafft schon mal eine Haushaltslücke und auch wenn sich die legalen Hanfverkäufer vor Ort über die viel zu hohen Steuern beschweren, stellt die kalifornische Politik den Zusammenhang mit einem expandierenden Schwarzmarkt einfach nicht her. Wie wäre es mal mit geringeren Abgaben für Cannabisverkäufer und Hanfbauern? Bis zu 45% Steuern sind an dieser Stelle wirklich grotesk und selbst sehr liberale Countys greifen mit mindestens 30% tief in die Taschen der Kiffer.

Zwar rechnen die Behörden mit höheren Einnahmen durch die vermehrte Ausgabe von Lizenzen, doch gleich mehrere spezielle Einsatzteams sind derzeit mit der Jagd auf Hanf-Steuersünder beschäftigt. Das größte Problem ist wohl das sogenannte Guerilla-Growing, wo auf großen öffentlichen Flächen immer mehr Cannabispflanzen auftauchen respektive im Verborgenen wie beispielsweise in Wäldern und Wüsten von Kalifornien angebaut werden. Ob sich der umtriebige Gouverneur dazu auch Sorgen macht, der US-Justizminister Sessions könnte Bundespolizei nach Sacramento zur Klärung der Umstände senden? Neben den vorgeblich zu geringen Steuern jedenfalls ist das durchaus denkbar.