Ludwig Cannabis Bürgeranfragen

Antwortet die Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig auf Bürgeranfragen zum Cannabis auf wissenschaftlicher Grundlage? (Bild von Josef A. Preiselbauer auf Pixabay).

Das Dokument ist zwar schon ein paar Wochen alt, aber ein Blick rein lohnt sich: Bei einer Plattform zur Weiterleitung von Anfragen der Bürger an die Politik hat eine Dame doch auch mal zum Cannabis eine klare Auflistung von Pro und Contra bezüglicher einer Hanf Legalisierung nachgefragt – und die Bundesdrogenbeauftragte antwortet! Betreffende Frau Desiree Barth will wissen, wie genau den Vorteilen von Gras legal nach Ansicht der CSU-Politikerin stets Nachteile gegenüberstehen. So was hatte die Ludwig nämlich ständig behauptet und sie will jeden positiven Aspekt sofort zugunsten der von ihr verehrten und geförderten Bierindustrie zunichte machen. Also haben wir uns die Cannabis Bürgeranfragen und die Reaktion der Ludwig mal angeschaut, die Pro und Contra Liste gecheckt und uns zunächst einmal hoffnungsfroh gefragt, ob die CSU als Partei durch ihre Politiker die Menschen im Land ernst nimmt. Was glaubt ihr, ist am Ende an wissenschaftlichen Erklärungen bei der Drogenpolitik herausgekommen?

Ludwig und die Lügen in der Cannabis Politik

Drogenpolitik besteht in Deutschland bekanntlich aus dem Zusammenspiel von Drohung, Lüge und Ignoranz und die nachfragende Frau Barth legt hier den Finger direkt in die Wunde. So hätte Ludwig in Ausschüssen etwa zur Gesundheit immer wieder betont, es gäbe keinerlei Argumente für eine Legalisierung von Cannabis, die nicht sofort widerlegt werden können – die CSU Politikerin missversteht ihr Amt als Aussichtsturm für Geschwafel, wo sie doch für faire und klare Rechtsnormen in der Drogenpolitik beim Hanf sorgen soll. Die Anfragende will deshalb auch alle Quellen und Links für die Aussagen der Daniela Ludwig haben, die nicht wie stets auf allgemeine Aussagen hinweisen soll wie es immer gemacht wird zur maximalen Verdummung der Bürger. Wie antwortet die Bundesdrogenbeauftragte auf so viel Schneid und auf den Wunsch nach Klarheit beim Wähler, Bürger, Steuerzahler?

Frage 1: Ist Cannabis harmlos?

Was niemand behauptet, wird mal als Basis aufgestellt. Ludwig antwortet darauf mit dem Verweis auf den Wirkstoffgehalt im Hanf. Seit den 90er Jahren ist hier eine Zunahme von 10% mehr THC zu verzeichnen in Haschisch und Marihuana und das soll die vorgebliche Harmlosigkeit von Cannabis unterstreichen. Wie genau THC nun schädigt und wie das bewiesen ist auch bei höheren Werten, das wird nicht beantwortet und wie üblich ignorant einfach umschifft.

Frage 2: Cannabis wird als Medizin verschrieben – wie kann es dann gefährlich sein?

Die berüchtigte und bewusste Unklarheit in der Merkelrepublik vereint ohne Scham alle Bereiche und so können heute Privatpatienten ihr grünes Rezept cash bezahlen, bekommen dann Gras legal, während ärmere Kassenpatienten um die Medizin betteln müssen. Hier antwortet die Ludwig, dass Cannabis nur therapeutisch eingesetzt wird und ein Arzt halte dabei den Nutzen für wichtiger als die Nebenwirkungen, die bei Medizinalhanf nicht ausbleiben. Welche Nebenwirkungen das sind und wieso diese nun gefährlich sind für gesunde Konsumenten, nicht aber für kranke Patienten, das wird selbstredend ignoriert. Wo bleiben hier die Klagen vor Gericht gegen die Benachteiligung von Kassenpatienten?

Frage 3: Warum sind Tabak und Alkohol als gefährliche Drogen im Vergleich zu Hanf erlaubt?

Hier muss die CSU-Politikerin schon schwer atmen, geht’s doch um ihre Lieblingsdrogen, aber sie kann da nicht so offensiv wie üblich die bayrische Bierindustrie preisen. Also sagt sie windelweich, dass Rauchen und Saufen gesundheitsschädlich sind und sogar Menschen töten. Das aber mache Cannabis nicht automatisch ungefährlich! Keine andere illegale Droge führe so viele Leute in die Sucht, Therapie, in den Untergang und es werden fleißig Statistiken mit behandelten Personen aufgeführt. Eine Antwort bleibt sie damit ersichtlich schuldig, will ablenken und einen selbst verantworteten Rechtszustand als Begründung für eine angebliche Gefahr konstruieren. Auf Deutsch: Hanf ist illegal, weil wir Politiker es besser wissen und das Volk sich deshalb nur mit Bier und Kippen vergnügen darf und vor allem soll.

Frage 4: Kann die Legalisierung von Cannabis den Schwarzmarkt austrocknen?

Hier ist Ludwig besonders dreist und verweist auf Kanada, wo einige Leute Gras immer noch beim Dealer kaufen trotz der Freigabe. Das hat freilich zu tun mit extremen Kosten und dem Umstand, dass ein in einigen Territorien wie dem Yukon im Polarkreis schlicht keine Hanfläden gibt! Dazu würden die Dealer ihre Preise senken und sogar Jugendliche – das ultimativ Böse darf nicht fehlen – kaufen weiter auf dem Schwarzmarkt. Immerhin werden diese bei einer Legalisierung aber auch zurückgehalten, was seriöse Studien, die Ludwig nicht anführt, nachweisen. In Deutschland gibt’s übrigens überhaupt keine Kontrolle und nur den Schwarzmarkt, aber das wird beflissentlich übersehen.

Frage: Könnten Polizei und Justiz nicht entlastet werden bei Cannabis legal?

Bei dieser Frage zeigt sich die ganze Fratze der CSU aus Bayern: Freiheit und Selbstbestimmung sind für die Bürger nicht vorgesehen! Es brauche hier nämlich keine Freigabe, sondern einfach eine Änderung der Regeln der Verfolgung von Graskonsumenten, so die Bundesdrogenbeauftragte. Das meint einfach härter und länger einsperren, dann sind die bösen Cannabis User einfach weg vom Fenster. Es meint die Zerstörung von Hanf als Geschäftsmodell und Medizin, was ja in Bayern etwa bei den willkürlichen Razzien auf Head Shops an der Tagesordnung ist. Wenn also nach Ansicht der Daniela Ludwig der Staatsanwalt das Recht bekommt, gleich direkt ohne Verhandlung die Kiffer zu bestrafen, werden die Behörden entlastet – eine perverse Logik aus dem Innenraum eines fantasierten Polizeistaats, wie er uns derzeit im Rahmen des Infektionsschutzgesetz schon mal in Ansätzen vorgehalten wird.

Fazit: Daniela Ludwig hat keine Studien zur Hand, keine Wissenschaftler und bemüht sich selbst bei direkten Bürgeranfragen keineswegs um Respekt oder Verständnis, im Gegenteil. Es wird indirekt gedroht, mindestens aber dafür plädiert, alles zu lassen wie es ist im goldigen Bayern und wenn bald ihr Chef Markus Söder regiert in ganz Deutschland, dann wird der Justiz im Kampf gegen das Cannabis zusammen mit der Polizei die Bahn frei gemacht. Wir dürfen deshalb nur noch auf die vielleicht nicht ganz korrumpierte Justiz hoffen, die diesem unseligen Treiben ein Ende setzt – die Freiheit und Gesundheit der Menschen sind ein zu kostbares Gut, um sie noch länger den Biertrinkern von der CDU/CSU zu überlassen. 

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