Cannabiskonsum Eltern Kinder

Wir schauen auf eine neue Studie, die stellt den Cannabiskonsum der Eltern einer Beurteilung von Hanf durch Kinder gegenüber (Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay).

Wenn auf der Familienfeier mal wieder der betrunkene Onkel meint, den Neffen und Nichten im Teenageralter oder noch jünger ein Glas Eierlikör anbieten zu müssen, dann erntet diese Einladung zu einer möglichen Alkoholsucht meistens Gelächter, wird als lustig abgetan. Rauchen Erziehungsberechtigte jedoch Gras und sei es auf Rezept vom Arzt zum Beispiel gegen Schmerzen oder Depressionen, gibt’s sofort Kritik, werden fürsorgliche Mamas und Papas als egoistische Kiffer beschimpft! Wir haben uns dazu mal eine neue Studie angesehen, die untersucht exakt den Cannabiskonsum der Eltern und eine Beurteilung von Hanf durch die Kinder. Hier braucht es mehr Klarheit, denn immer nur mit den Schnapsdrosseln herumzukrähen macht wenig Sinn. Ohnehin sind Haschisch und Marihuana kein Rauschgift wie gerne in den Medien beschrieben, sondern eine hocheffiziente Medizin und ein gut verträgliches Genussmittel für das wir uns nicht mehr verstecken müssen auch als Elternteile.

Die Vorbildfunktion der Eltern beim Cannabis

Bei der betreffenden Untersuchung wird schnell klar: kiffen Mama und Papa, dann ist die statistische Chance vorhanden, dass schließlich auch der Nachwuchs damit anfängt! Nun könnte man die Eltern wie das vielleicht die Politik sich vorstellt erst an den Pranger heften, dann auspeitschen und schließlich vierteilen, aber realistisch gesehen ist die Erkenntnisse sehr wichtig für echte Prävention und Aufklärung. Der trinkende Vater, der Frau und Kinder verprügelt, fällt schließlich auch irgendwann auf und sollte im Bestfall gemaßregelt werden – doch beim Kiffen gibt’s eben keine Gewalt, sondern eher eine psychologische Herausforderung zu meistern.

Gecheckt wurden die Daten von etwa 700 Studenten und Schülern, denen Wissenschaftler Fragen zum Hanfkonsum der Eltern stellten. Das Ganze ging über drei Jahre und man wollte wissen, wie oft die Erziehungsberechtigten kiffen und ob die Kids schließlich auch damit anfangen. 

Die Annahme der Forscher, den elterlichen Konsum mit einer späteren Tendenz pro Cannabis beim Nachwuchs zu verorten, wurde bestätigt durch die Studie. Nun lautet die Frage, wie sich dieser mögliche Konsum herausschieben lässt bis möglichst zur Volljährigkeit und wie Minderjährige zum Gras aufgeklärt werden können, auch wenn die Eltern gerne mal einen Joint rauchen. Grundsätzlich ist das kein Problem, sollte aber entsprechend verantwortungsbewußt reflektiert werden.

Sensibilisierung und die Freigabe von Hanf als Eckpfeiler einer klugen Strategie

Wer nun meint man müsse das Cannabis einfach nur verbieten und Konsumenten mit dem Schlagstock verprügeln, der braucht nur mal einen Blick auf die gescheiterte bundesdeutsche Drogenpolitik zu werden. Dort wird dieses Prinzip der Verbote nämlich weiter praktiziert obwohl die Konsumraten bei jungen Menschen stark steigen – während in Ländern mit einer Legalisierung von Haschisch und Marihuana die Kids eben gar nicht rankommen an das im regulierten Fachgeschäft verkaufte Gras.

Es braucht daher, so die Meinung der Experten aus Übersee, einen intelligenten Mix aus Aufklärung und Freigabe, denn Cannabis sei nun mal verbreitet und beliebt und wer hier auf Ignoranz setzt wie etwa die deutsche Bundesdrogenbeauftragte Ludwig von der CSU, der tut nichts gegen einen möglicherweise problematischen Konsum. Eine Politik, die Bürger wie Idioten behandelt beim Hanf wird nicht mehr ernst genommen im 21. Jahrhundert und wichtig ist die allgemeine Sensibilisierung im Umgang mit Genussmitteln.

Cannabis konsumieren im Teenageralter ist nicht zu empfehlen, doch es braucht eine faire Debatte, die aufhört Menschen wie Kriminelle zu behandeln nur weil die kein Bier trinken wollen. Die untersuchten, kiffenden Eltern tranken nämlich allesamt nicht, es gibt daher in solchen Familien auch viel weniger Gewalt oder Probleme etwa mit Schulden wie bei Spielsüchtigen. Eltern sollten Zurückhaltung üben und nicht vor den Kindern Gras rauchen, sich aber zugleich bei Heranwachsenden einem Gespräch nicht verweigern – Aufklärung und substanzielle Informationen sind hilfreicher als der erhobene Zeigefinger, schließlich sind Teenager nicht bekloppt und kennen sich ohnehin meistens schon aus mit dem Kiffen was eine Moralpredigt lächerlich erscheinen lässt.